Seite:OAHeidenheim 288.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Gartenrecht. Am Nordabhang dieses Hügels ist der Gaisbrunnen, eine perennirende Quelle. Ein tiefer Erdfall findet sich auf der Höhe von Küpfendorf. – Um die Zeit der Abfassung des Heidenheimer Salbuchs (zweite Hälfte des 15. Jahrh.) lag Küpfendorf öde. Das Salbuch sagt: „Kirpffendorf ist vor 60 Jahr ein Dorf gewesen und hat der Abt von Königsbronn daselbst ein Widdumhof und 17 Söld und Hofstett gehabt, die Herrschaft ein Gut, und Anhausen ein Gut. Dasselb Dorf ist ganz unpewlich worden.“ An einem andern Ort: „so nun Küpfendorf öde worden und die Leutt nymer dasein.“ Wann es wieder angebaut worden, weiß man nicht.

7) Neuselhalden, Weiler mit 30 Einw., eine kl. geom. St. westlich von Steinheim, zwischen Ackerfeldern eingeteicht, doch hoch gelegen, auf einer Markung von 8734/8 M., wovon 5071/8 M. der Gemeinde gehören, die 2634/8 M. Wald besitzt. Der Weiler ist wasserarm; im Übrigen hat er ganz dieselben Verhältnisse wie Gnannenweiler, s. d.

8) Sontheim im Stubenthal, Weiler mit 283 Einw. in 40 Wohnhäusern, 3/8 St. südlich von Steinheim, mit einer Markung von 30992/8 M., davon der Staat 16635/8, durchaus Waldung, besitzt. Der Ort liegt nicht sowohl im Stubenthal, als vor der, durch den Schellenberg und Burschel verengten Ausmündung des Steinheimer Thalkessels in das Stubenthal. Es befindet sich hier eine reiche, nie versiegende Brunnquelle. Sontheim hat eine Schule, für welche 1842 die Gemeinde ein eigenes Haus gebaut hat. Den 21. Juli 1839 zündete der Blitz in einem Hause und in wenigen Augenblicken waren 14 Gebäude ein Raub der Flammen.

Ein isolirter niedriger Felshügel, der Burschel (Burgstall) genannt, 1/8 St. südöstl. vom Ort, trägt noch einige Trümmer eines Schlosses, Beringerus et Otto de Suntheim, im J. 1209 Zeugen in einer Urkunde Bischof Sigfrieds von Augsburg für Kl. Steinheim Mon. Boic. 33, 52), mögen sich von diesem Sontheim schreiben.

Kl. Anhausen besaß laut Urk. von 1143: Sachsenhart viculus et nemus. Der Ort Sachsenhart ist abgegangen; Sachsenhart ist aber noch der Name einer Waldhöhe auf der Sontheimer Markung, südlich vom Stubenthale, östlich von der Straße, welche von Gerstetten nach Sontheim führt.

Wirthshaus im Stubenthal, Haus mit 2 Einw. 1/8 St. südlich von Sontheim an der Wilhelmsstraße, eine erst seit einigen Jahren heraus gebaute Wirthschaft, das einzige Wohnhaus im Stubenthal auf der langen Strecke von Heidenheim bis Söhnstetten.

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_288.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)