Seite:OAHeidenheim 290.png

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weitläuftig auseinander gebaut, und hat mit seinen größtentheils armseligen, strohgedeckten Häusern und bei der Unreinlichkeit seiner Wege ein ziemlich schlechtes Aussehen. Wohnhäuser zählt man 105. So ziemlich in der Mitte und frei liegt die Pfarrkirche, die zwar erst 1780 erbaut, doch schon beinahe zu klein geworden ist. Sie hat einen guten Thurm und eine neue Orgel. Die Baulast trägt der Staat. Früher war Zang ein Filial des Diacons in Königsbronn. Nach Aufhebung des dortigen Diaconats (1806) ward für dieses Filial ein ständiger Vicar, und 1831 ein Pfarrverweser aufgestellt, s. vorhin. Der Begräbnißplatz liegt außerhalb des Ortes. Die Heiligenpflege hat c. 40 fl. Einnahme. Ein Schulhaus – in welchem 1837 auch eine Wohnung für den Pfarrverweser eingerichtet wurde – erbaute 1834 mit Hülfe einer Collecte, die 1700 fl. ertrug, und eines Staatsbeitrags an Bauholz, die Gemeinde. Es besteht hier eine Näh- und Strickschule. Von Zang benennt sich ein Revier, dessen Förster aber seinen Sitz in Königsbronn hat.

In dem Ort befindet sich ein kleiner Weiher, der gute Blutegel enthält. In einem benachbarten Staatswald wird neuerdings auf Bohnerz gebaut, wie man denn auch hin und wieder auf alte, längst verlassene Gruben stößt. Erdfälle sind auf hiesiger Markung sehr viele und größere als sonst in der Nachbarschaft; und immer wieder bilden sich neue.

Zang war königsbronnisch und gehörte in das Klosteramt bis zu dessen Auflösung. In die diesseitige Markung erstreckt sich der von einem abgegangenen Weiler benannte Walddistrikt Hitzingsweiler, s. Steinheim.



Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_290.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)