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2. Gewässer.

Der Flächengehalt sämmtlicher Gewässer, d. h. des Neckars, der Bäche, Seeen und Weiher beträgt 404 Morgen, wovon nur 197/8 Morgen auf die Weiher kommen.

a. Brunnen.

Der ganze Bezirk ist außerordentlich reich an guten Quellen, die meistens aus der Lettenkohle entspringen. Es gibt deren so viele, daß manche keinen Namen haben und auch nicht gefaßt sind.

So hat die Schozach mehrere Quellen im Bezirke bei Hapenbach, Donnbronn, Thalheim. Der Deinenbach wird hauptsächlich durch den Leberbrunnen, Gorren- und Rathhausbrunnen in Sontheim genährt.

Auf Heilbronner Markung, dem Fuße der südlichen Berge, entquellen der Staufenberg-, Saloch-, Stahlbühl- und Cäcilienbrunnen. Der Köpfer-, Jungfern-, Steinkohlenklingen und Urbrunnen bewässern das Köpferthal; beim Jägerhause entspringen der Molkenbrunnen und der in der krummen Steige, unterhalb dem Trappensee der Seelesberg- und der äußere und innere Pfühlbrunnen; unweit der Weinsberger Gränze der Riedbrunnen. Dem nordwestlichen Abhange des Wartbergs entquillt der Schützenbrunnen.

Sogenannte Hungerbrunnen, wie z. B. an dem Jägerhausweg, nahe bei dessen Vereinigung mit dem Siebennußbaumwege, kündigen, wenn sie fließen, an, daß der Boden durch viele atmosphärische Niederschläge gesättigt sei, und daß wenn die regnerische Witterung fortdauert, Mißärndte bei dem Getreide, Theuerung und Hunger folgen, wie z. B. 1816, 1817, 1847.

Die Stadt Heilbronn hat mehr als 100 gegrabene Brunnen mit Pumpen, und in ihrem Schoße, nahe bei der Kilianskirche, eine Gruppe reicher Quellen gesammelt, welche früher aus 7 Röhren Wasser ausgossen. Jetzt aber muß man diese Wasser durch Pumpen heben, denn im Juli 1835 versiegten die Röhren; flossen wieder am 27. März 1838 bis 1842, dann wieder am 28. April 1845. Nach und nach verminderte sich das Wasser und seit 1857 ist es ganz ausgeblieben.

Die Anlegung neuer Brunnenschachte, östlich vom Kirchbrunnen und in dessen Nähe, welche für Brauereien und andere Bedürfnisse viel Wasser liefern müssen, lassen das unterirdische Wasser nicht mehr so hoch ansteigen, daß es noch in die Kirchbrunnenröhren laufen kann. Das Wasser dieses sogenannten Kirchbrunnens hielt man früher für

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Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 008. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_008.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)