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Die Waldungen sind dem Forstamt Neuenstadt und den Revieren Neuenstadt und Stettenfels zugetheilt.

Mit Ausnahme der Gegend auf beiden Seiten des Neckars haben die Waldungen eine ziemlich gleiche Vertheilung über den Bezirk, jedoch fällt der größere und zusammenhängendere Theil derselben in den Osten und Südosten des Bezirks und bedeckt dort die Keuperhöhen und Abhänge der Ausläufer des Löwensteiner Gebirgs; außer diesen stockt noch auf der Keuperformation ein Theil der Waldungen auf der äußersten Spitze des Heuchelbergs an der westlichen Grenze des Bezirks. Die übrigen im Norden und Nordwesten Bezirks vertheilten Waldungen haben eine theils ebene, theils flachwellige Lage.

Der dem Wald überlassene Boden ist im Allgemeinen der Holzproduktion günstig und als solcher mit wenig Ausnahmen kein unbedingter Waldboden, zu dem er nur theilweise, wegen der steil abfallenden, keine andere Kultur zulassenden Terrainverhältnisse gezählt werden darf; er besteht, so weit er die Keuperformation angeht, im Südosten des Bezirks sporadisch aus einem ziemlich mageren Sandboden, den Zersetzungen des grobkörnigen Keupersandsteins (Stubensandstein) und einem tiefgründigen Thonboden, den Zersetzungen des mittleren Keupermergels. Eine weit größere Verbreitung findet ein leichter lockerer Sandboden, der in Folge der Verwitterung des Keuperwerksteins entstanden ist und zum größten Theil die Höhen der Ausläufer des Löwensteiner Gebirgs und die des Heuchelbergs deckt. An den Abhängen von diesen Hochebenen tritt der untere Mergel auf, der einen thonigen, tiefgründigen, der Waldvegetation nicht ungünstigen Boden liefert, vorausgesetzt, daß er der Einwirkung der Sonne nicht zu sehr ausgesetzt wird, indem er bald entkräftet, hart und rissig wird und sich für natürliche oder künstliche Besamung und Aufforstung nicht mehr eignet. Der Waldboden im nördlichen und nordwestlichen Theil des Bezirks besteht theils aus einem tiefgründigen Diluviallehm, theils aus den Zersetzungen der Lettenkohlengruppe (Lettenkohlensandstein, Mergel und Dolomit); beide Bodenarten sind dem Holzwuchs sehr förderlich.

Die Waldungen bestehen größtentheils aus Laubhölzern, während die Nadelhölzer sehr untergeordnet sind. Vorherrschend ist die Eiche, der die übrigen Holzarten beigemengt sind; nach Procenten dürften sich die Holzarten folgendermaßen verhalten und zwar:

Empfohlene Zitierweise:
Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 081. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_081.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)