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Das 100 eichene Wellen 8 fl. kr. durchschnittlich.
100 buchene 12 fl. kr.
100 Nadelholz 4 fl. 48 kr.
Klftr. Stockholz ohne Macherlohn fl. 48 kr.

Das Leseholz, dessen Sammlung an bestimmten Tagen erlaubt ist, wie auch das Stock- und Stumpenholz wird sehr fleißig gewonnen; letzteres kommt neuerer Zeit in möglichst großer Ausdehnung zum Verkauf und kostet gegenwärtig nebst Macherlohn 6–12 fl. pr. Klafter.

Die Holzgewinnung außerhalb der Waldungen erstreckt sich auf die Nutzung der Pappeln und Weiden, welche die dem Neckar zunächst gelegenen Gemeinden in einem Umtrieb von 10–12 Jahren (Kopfholzwirthschaft) bewirthschaften und nicht unbedeutende Erträge erzielen.

Überdieß liefert das abgängige Holz von den Obstbäumen, Reben etc. einen namhaften Beitrag zu den Brennholzstoffen.

Waldservituten. In den Staatswaldungen des Reviers Stettenfels haben die Gemeinden Gruppenbach, Heinrieth und Happenbach das Laubstreu-Recht und in neuerer Zeit ist auch, laut Vertrag, der Gemeinde Gruppenbach aus den in Nadelwaldungen umgewandelten Mittelwaldungen eine gewisse Anzahl Wagen Heiden- und Moosstreu gegen Bezahlung von 4 kr. pr. Wagen auf so lange zugestanden worden, bis die Nadelwaldungen wieder in Laubholzbestände umgewandelt sein werden. Die Preise werden jedes Jahr neu regulirt und hat hiebei der zur Herbstzeit bestehende Strohpreis als Anhaltspunkt zu dienen.

Die Waldfrevel haben sich in neuerer Zeit sehr vermindert und beschränken sich meist nur auf Streu- und Grasexcesse, die jedoch ebenfalls in der Abnahme begriffen sind.


7) Weidewirthschaft.

Die Fläche der Weiden und Öden beträgt nach dem Ergebniß der Landesvermessung 6445/8 Morgen. Hievon sind Eigenthum des Staats 181/8 Morgen, der Gutsherrschaften 974/8 Morgen, der Gemeinden 2944/8 Morgen, der Stiftungen 135/8 Morgen. Waldweide findet seit der Einführung der Stallfütterung nicht mehr Statt und die auf den Staatswaldungen ruhenden Weide-Gerechtigkeiten werden seit vielen Jahren nicht mehr ausgeübt. Pferde- und Schweineweiden gibt es nicht und so sind es nur noch die Schafe, welche auf den Ödungen und auf der Brach- und Stoppelweide einzelner Gemeinden

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Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 086. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_086.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)