Den ersten Schafwollenmarkt in Württemberg hielt die Stadt Heilbronn ab im Jahr 1818. Diese Märkte dauern 4 Tage mit den 2 letzten Tagen des Junius beginnend. Im Jahr 1819 erhielten noch 5 Städte solche Märkte.
In Heilbronn wurden verkauft:
1858: | 3573 | Centner | um | 315.501 fl. |
1859: | 3444 | „ | „ | 391.713 fl. |
1860: | 5280 | „ | „ | 549.450 fl. |
1861: | 3909 | „ | „ | 567.404 fl. |
1862: | 3975 | „ | „ | 421.905 fl. |
Durchschnitt | 4036. | 449.195 fl. |
Da in denselben 5 Jahren in Kirchheim im Durchschnitte 12.050 Ctr., in Stuttgart 1204 Ctr., in Tuttlingen 701 Ctr., in Ehingen 613 Ctr. und in Göppingen 472 Ctr. verkauft worden sind, so ist der Markt in Kirchheim (in dessen Nähe die größten Schafweiden des Landes auf der Alb sind) bei weitem der bedeutendste; aber in Heilbronn werden doch mehr Centner verkauft, als auf den Märkten zu Stuttgart, Tuttlingen, Ehingen und Göppingen miteinander.
- 1863 wurden in Heilbronn 5000 Ctr. um 570.000 fl.
- 1864 „ „ „ 4150 „ „ 467.379 fl.
verkauft.
In Heilbronn und Sontheim befinden sich zugleich Wollenhändler, welche das ganze Jahr hindurch viele Wolle einkaufen und verkaufen.
Die Frachtfahrer haben sehr abgenommen, seitdem die Eisenbahnen zunehmen. Es sind nur noch 6 in Heilbronn.
Was die Schifffahrt betrifft, so war der Aufruf des Stadtraths zu Heilbronn, an Schiffer, die sich da niederlassen sollten, wofür denselben das Bürgerrecht unentgeldlich ertheilt werde, ohne großen Erfolg. Zwei ließen sich nieder, wovon einer die Schifferei wieder aufgegeben hat.
1704 war auf dem Brudertage zu Heidelberg beschlossen worden, daß jedem Neckarschiffer 2 große Schiffe zu 800 bis 2000 Centnern erlaubt seyen; im Jahr 1730 waren die Marktschiffe, welche zwischen Frankfurt und Heilbronn fuhren, 80 bis 90 Schuh lang,
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_117.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)