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66/8 Malter Roggen, 306/8 Malter Dinkel, 11 Malter Haber, 2/8 Malter Gerste und 3 fl. für den kleinen und für den Tabakszehnten einnahm. Der Weinzehnte betrug nur 2 Eimer 8 Maas Heilbronner Maaß.

1751 entstanden Streitigkeiten über den Zehnten. Die Frankenbacher wollten von Erdbirn und Klee (rothen) keinen geben; der Heilbronner Rath setzte 40 kr. für 1 Morgen an. Auch beschwerte sich der Pfarrer, daß er durch den Anbau der Erdbirn Schaden am Rübenzehnten leide. Weil jedoch nur an Anwanden der Rübenäcker Erdbirn gebaut wurden, was damals auch nur 1 Morgen ausgemacht hat, so überließ man den Zehnten davon Anfangs dem Pfarrer.

1803 kam Frankenbach zugleich mit der Stadt Heilbronn unter württembergische Landeshoheit und zum Oberamt Heilbronn.

In den 1840er Jahren wurde ein Theil des Gemeindewalds ausgerodet und zu Äckern verwendet.

Die Gartach treibt eine Mahlmühle mit 4 Gängen und eine Mühle daneben mit Gypsstampfe und Hanfreibe.

Die Pfarrei hat ein Filial (Hipfelhof), die Katholiken sind nach Heilbronn eingepfarrt. An der Schule sind ein Schulmeister und ein Unterlehrer angestellt, Kirche, Pfarr- und Schulhaus unterhält die Gemeinde, ebenso den Begräbnißplatz, der 1840 erweitert worden ist.

Bis zur Ablösung bezog der Staat den Zehnten von Linsen, Wicken, Ackerbohnen, Kraut, Rüben, Angersen, Hanf, Flachs, Erdbirn und Welschkorn, und den ganzen Zehnten aus dem Wittumgut allein.

Von großen und kleinen Fruchtzehnten der Staat 5/6, die Heilbronner Stiftungspflege 1/6; von den Erbsen der Staat 3/4, die Stiftungspflege 1/4; vom Reps der Staat 21/24, die Stiftungspflege 3/24; vom Klee der Staat 41/48, die Stiftungspflege 7/48; vom Wein der Staat5/6, die Stiftungspflege 1/6.

Der Heu- und Öhmtzehnte wurde schon früher von der Gemeinde abgelöst.

Auf den Hofgütern hafteten bedeutende Gülten u. s. w., und es bezog solche:

Der Staat aus dem Karmeliter-, St. Clara-, Deutsch-Ordens-, Hüngerlings-, Laufener-, Berliner Landacht- und Moklersgut-Hof.

Der Heilbronner Spital aus 13 Pfarr- und Gutleuthaushöfen; Spital- und Präsenzhof.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_288.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)