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in Amsterdam an, wo sie als wohlhabende Leute starben und der Stiftungspflege ihres Geburtsorts 3000 fl. vermachten.

Als noch die Niederungen am Neckar sumpfig waren und allzudichte Urwälder die weiterhin liegenden Berge bedeckten, siedelten sich die Römer auf diesen sonnigen Fluren an.

Auf den Äckern nahe bei dem jetzigen Dorfe gegen Sontheim zu wurden noch ums Jahr 1820 Grundmauern römischer Gebäude mit Ziegeln, Heizröhren, Münzen ausgegraben.

Auch auf einem Acker, „im Gutedel“ genannt, fand man römische Mauerreste, und in den 1780er Jahren in einem Weinberge zwischen Neckar und Schozach bei der sogenannten Hohle römische Gräber mit feinen Thongefäßen und ungefähr 300 röm. Münzen, die nach Stuttgart geschickt worden sind.

Von Böckingen her über Klingenberg führte eine Römerstraße auf dem Rücken zwischen dem Neckar und der Schozach, die man jetzt den grasigen Weg heißt, gegen den Landthurm zwischen Laufen und Schozach.

Dort theilte sie sich, die eine führte ostwärts über Wüstenhausen, wo sie Heerstraße heißt, nach Öhringen, die andere südlich über den Izingerhof nach Großbottwar.

Horkheim kommt, als Horegeheim, erstmals im Jahre 976 vor unter den Orten, wo das Kloster Mosbach Besitzungen hatte, in der Urkunde, worin Kaiser Otto II. das genannte Kloster dem Hochstift Worms vergabte (Württ. Urkundenbuch 1, 221).

Allhier bestunden adelige Güter. Wahrscheinlich, wiewohl nicht aus bestimmten Besitzungen erweisbar ist, daß die von Horkheim, welche im 15. und im Anfang des 16. Jahrhunderts öfters genannt werden und ihr Erbbegräbniß im Augustinerkloster in Gmünd hatten, von diesem Horkheim stammten, wenigstens gibt es sonst keinen Ort dieses Namens in weiter Umgegend. Wilhelm von Horkheim wurde 1462 mit dem Grafen Ulrich von Württemberg in der Schlacht von Seckenheim gefangen genommen und starb 1470.

Melchior von Horkheim, württembergischer Vasall und Bürger zu Gmünd (Steinhofer 2, 835. 912, vgl. 3, 344), † 1485, hatte zu Söhnen Veit und Melchior. Ernst von Horkheim war 1519 unter den Rittern Herzog Ulrichs, welche schmählich das Tübinger Schloß übergaben.

Württemberg hatte schon frühe festen Fuß allhier gefaßt. Im ältesten württembergischen Lehnbuch erscheint der Ort unter dem Jahr 1344 folgendermaßen: „Reinhart von Höfingen hat zu Lehen empfangen

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_307.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)