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Vom 1. Juli 1853/54 haben 44 Personen 1289 fl. eingelegt und in 13 Posten wurden in dem gleichen Zeitraum 966 fl. zurückgezogen.

Besonders reich ist Herrenberg an einzeln verwalteten Stiftungen, welche nachstehend angegeben sind:

Ein Capital von 1000 fl. gestiftet im Jahr 1458 von dem Domdechanten zu Passau und früherem Canonicus von Herrenberg, Burkhardt Krebs, woraus die Interessen hälftig zur Aussteuer armer Bürgerstöchter von Herrenberg, die nichts im Vermögen haben, als was sie mit ihren Diensten oder Arbeitslöhnen verdienen können, und hälftig für allgemeine Armenzwecke verwendet werden.

Von Max Hiller’s Wittwe von Herrenberg für arme vorbeireisende Pfarrer und Schulmeister 100 fl.

Von dem gewesenen Rath, Hofgerichts-Assessor und Stadt- und Amts-Vogt Gottlieb Friedrich Heß in Herrenberg, nach seinem Testament vom 23. Oktober 1755 für 6 Studirende in Tübingen ohne Unterschied der Fakultät, und zwar 5 Portionen für Descendenten der eingesetzten Familienhäupter und 1 Portion für hiesige Honoratioren-Söhne. Wenn diese Portionen nicht vergeben werden können, folgen Bürgers-Söhne von hier, und wenn auch keine solche vorhanden, so fallen die betreffenden Portionen den allgemeinen Stiftungen zu. Das Vermögen beträgt nach der Rechnung von 1853/54 13.603 fl. 41 kr. und eine Portion 89 fl. 43 kr. 3 hlr.

Von Justine Dorothee, geb. Dörtenbach, Wittwe des oben genannten Vogts Heß, nach Testament vom 15. Februar 1762. Für 3 Studirende in Tübingen, den Nachkommen von fünf Familienhäuptern, je auf 4 Jahre, den Theologen aber nur 2 Jahre. Sind keine Verwandte vorhanden, so treten Honoratioren-Söhne ein. Überschüsse kommen zum Fonds. Nach der Rechnung von 1853/54 beträgt das Vermögen 31.796 fl. 54 kr. 4 hlr. und eine Jahresportion 421 fl. 43 kr. 5 hlr.

Von dem gewesenen Landschafts-Assessor und Bürgermeister Christof Adam Erhard hier, und dessen erster Ehefrau, Marie Magdalene, geb. Schenk aus Haßmersheim in der Pfalz, unter dem 31. Mai 1766 und 18. Dezember 1769 1333 fl. 20 kr. gestiftet zu Bekehrung der Heiden nach Tranquebar, so lang die dänische Mission dort fortdaure; nachdem diese aufgehört, werden die Zinse alljährlich zu Gunsten der allgemeinen evangelischen Mission verwendet.

Derselbe Landschafts-Assessor Erhard stiftete weiter die

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 075. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_075.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)