Seite:OAHerrenberg 101.png

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in der Nähe führt die alte, von Reusten auf den Schönbuch ziehende Straße (s. oben) vorüber.

10) Etwa 1/4 Stunde westlich von Gültstein, auf einer hoch gelegenen Stelle, von der man eine freundliche Aussicht genießt, in der Nähe des sogenannten Metzenbrunnens, wo nach der Volkssage ein Schloß gestanden sein soll, wurden in Begleitung von römischen Gefäßfragmenten, Ziegeln, Amphorenbruchstücken u. s. w. die Grundmauern römischer Gebäude aufgedeckt; früher fand man daselbst eine römische Goldmünze.

11) Südlich von Kuppingen in der Flur „hinter Weingärten“ finden sich ausgedehnte Spuren eines römischen Wohnplatzes.

12) Auf den Hofstätten und bei dem sogenannten Bernhardskäppele, etwa 1/8 Stunde südwestlich von Kuppingen, entdeckte man Mauerreste und behauene Staffeln, welche zu Souterrains führten.

13) Nahe an Kuppingen auf der sogenannten „Stütze“ und „beim Kalkofen“ findet man römischen Gebäudeschutt.

Außer diesen angegebenen Punkten stößt man allerseits zunächst bei Kuppingen auf Gebäudereste, was zu der allgemeinen Volkssage, daß Kuppingen früher viel größer und eine Stadt gewesen sei, Veranlassung gegeben haben mag; im Ort selbst ist man in neuester Zeit bei dem Gasthaus zum Ochsen auf eine 12′ breite gepflasterte Straße gestoßen; auch wurden schon öfters römische Münzen in der Nähe des Dorfs gefunden.

14) Auf den Weilerwiesen, eine kleine halbe Stunde nordwestlich von Nebringen, wo nach der Sage ein Schloß gestanden sein soll, stößt man in der Nähe der von Öschelbronn nach Kuppingen führenden Römerstraße auf römische Gebäudereste, Ziegel u. s. w.; zunächst dieser Stelle wird ein kleiner Distrikt der „Rosengarten“ genannt, wo nach der Sage der Schloßgarten bestanden habe.

15) Westlich von Oberndorf in der Nähe des sogenannten „Steinmäuerles“ kommen römische Gebäudereste vor.

16) Auf den Kapellenwiesen zunächst (südlich) an Öschelbronn, wo eine Kapelle gestanden sein soll, sind bedeutende Mauerreste vorhanden, die schon bei einer flüchtigen Untersuchung auf ehemalige Gebäude, nicht aber auf eine Kapelle schließen lassen; eine nähere Prüfung zeigte römische Ziegel und Bruchstücke von Gefäßen, die einen abgegangenen römischen Wohnplatz auf dieser Stelle bekunden; früher wurden daselbst einige erhaltene römische Gefäße ausgegraben.

17) Etwa 1/4 Stunde nordöstlich von Poltringen auf den Steinäckern (auch „Enderleshans“ genannt) lag in der Nähe der

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_101.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)