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Lehensadel gehörte nach Allem ursprünglich den Pfalzgrafen von Tübingen, nach der in diesem Hause vorgenommenen Theilung insbesondere der Herrenberger Linie. Gegenüber von dem Pfalzgrafen Rudolf zu Herrenberg und dessen Schwägern, den Grafen von Schelklingen, verzichtete Graf Gotfried von Tübingen-Böblingen am 25. Nov. 1301 auf alle Ansprüche an das Dorf (Schmid 316).

Wie Altingen in der Geschichte heller hervortritt, waren aber hier Hauptbesitzer die Grafen von Hohenberg, welche seit Ende des 13. Jahrhunderts sich überhaupt in manchen früher Tübingischen Besitz setzten. Aber bereits den 18. März 1340 verpfändete Graf Heinrich von Hohenberg das Dorf für 140 Pfd. Heller an den Ritter Ruf von Ehingen, welcher die Hälfte davon seinen Brüdern Burkard und Renhart abtrat.

Diese Halbirung des Orts wurde in Beziehung auf die Herrschaft über denselben bis zum Jahr 1805 und in Betreff der confessionellen Trennung noch bis auf den heutigen Tag entscheidend. Genannter Ruf veräußerte nämlich am 22. Sept. 1348 nach vorangegangener Genehmigung Graf Heinrichs vom 3. d. M. die ihm gebliebene Hälfte (die später protestantische) für 200 Pfund Heller an den Pfalzgrafen Konrad den Scheerer (Schmid Urk. 177); am 21. Jan. 1350 traf dieser Pfalzgraf einerseits und Renhart von Ehingen und Renhart dessen Neffe (Sohn des nicht lange zuvor verstorbenen Burkhards) andererseits eine Übereinkunft in Betreff des Dorfs, daß jeder Theil an Vogtei, Gericht, Gewaltsame, Zwing und Bann, Holz und Feld die Hälfte haben sollte (St.-A.). Aber bereits von Pfalzgraf Konrads gleichnamigem Sohn kam dessen Hälfte (welche dieser Sohn noch am 7. August 1381 an Cunz von Hailfingen für 831/2 vorbehältlich von 20 Pfund aus der Steuer verpfändet, aber bald darauf wieder eingelöst hatte) im Jahr 1382 mit der Herrschaft Herrenberg an Württemberg und theilte die Schicksale der übrigen fortan württembergischen Herrschaft Herrenberg. Die andere (katholische) Hälfte Altingens lösten die Grafen von Hohenberg wieder an ihr Haus zurück; diese Hälfte wurde von Graf Rudolf von Hohenberg mit dessen ganzer Herrschaft im Jahr 1381 an Österreich verkauft. Am 18. Mai 1490 verglich sich König Maximilian I. mit dem Grafen Eberhard im Bart, daß die Schatzung zu Altingen künftig gemeinschaftlich geschehen sollte (Steinhofer 3, 498). Im Landbuch von 1623 heißt es: Altingen gehört halb Württemberg, halb Österreich, mit gleicher Jurisdiction und Administration und zwischen beiden wird mit dem Stab jährlich alternirt. Später wechselte der Stab zwischen den beiden Herrschaften alle drei Jahre. Die jährliche Herbststeuer

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_151.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)