Seite:OAHerrenberg 162.png

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dergleichen Pfalzgraf Konrad der Scheerer im Jahr 1380 an Märklin von Hailfingen verpfändete. Graf Otto von Hohenberg verkaufte Bondorf mit dem Amte Nagold den 23. Juni 1363 an die Grafen Eberhard den Greiner und Ulrich von Württemberg (Sattler Grafen 1 Nr. 131), bei deren Hause es fortan blieb, nur daß der Graf Eberhard der Milde es im Jahr 1393 eine Zeit lang an Fritz von Enzberg verpfändete.

Allhier befand sich eine Burg, welche ursprünglich Dienstmannen der Tübinger Pfalzgrafen gehörte. Urkundlich kommen vor: Heinrich und Werner von Bondorf im Jahr 1191 (Schmid Urk. 7), Blenkelin, Ritter von Bondorf 1258, 1272 (eb. Urk. 21. 45), Burkhard 1262, 1272 (Mone Zeitschrift 3, 204. 218), endlich Reinhard und Friedrich genannt von Bondorf, welche zugleich mit Eberhard, Ritter von Wurmlingen, einen Weinberg und ein Baumgut in Wurmlingen von Graf Albrecht von Hohenberg zu Lehen trugen, und solches laut Urkunde dieses Grafen vom 21. März 1268 an das Kloster Kirchberg verkauften (St.-A.). Ein Ruedeger kommt vor im Jahr 1307 (Schmid Urk. 207). Später erscheinen in dieser Familie mehrere Burkharde und Ottone; ein Burkhard besaß im Jahr 1352 u. f. Mauern (O.-A. Böblingen). Am 23. April 1365 verkauften Burkhard und Otto den Fronhof und den Kirchensatz in Aidlingen, wie er von dem Abt von Reichenau an sie gekommen, an Württemberg. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erlosch das Geschlecht mit einem Burkhard. Im Wappen führte es einen Schwan (Schmid Urk. 206). Ihre Burg in Bondorf war schon längst ihnen entfremdet worden, wenigstens kaufte im Jahr 1395 eine hiesige Burg Märklin von Melchingen von dem Sohne Heinzen von Hailfingen (Gabelk.).

Den Kirchensatz sammt Lehenschaft der Kirche, dem Widemhof und dem Vogtrecht der Kirche, welches jährlich 60 Malter halb Roggen, halb Kernen ertrug, verkauften die Grafen Otto und Burkhard von Hohenberg-Nagold und Rudolf von Hohenberg-Rottenburg den 6. Jan. 1352 für 1800 Pfund Heller an das Kloster Bebenhausen (Schmid Urk. 236–241); Bischof Heinrich von Constanz incorporirte dem Kloster am 31. Oct. 1362 die Kirche, was Pabst Urban V. den 17. Dez. 1362 bestätigte. Über Bebenhausen kam dieses, auch heut zu Tage der Krone zustehende Patronat an Württemberg.

In Bondorf war ein Nonnenkloster der dritten Regel des h. Franciscus; solches wurde im Jahr 1357 gebaut (Besold. Virg.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_162.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)