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Hist. nigr. silv. 3, 233. Besold Mon. 396. Schmid Urk. 205). Am 14. Nov. 1337 verkaufte ein jüngerer Heinrich Güter im Schönbuch, in Breitenholz und Entringen mit Leuten, Äckern, Weingärten für 320 Pfund an Friedrich und Diemen die Herter und den 9. August 1338 that Graf Konrad der Scheerer von Tübingen kund: als er zu Gericht gesessen in seiner Grafschaft, zu Herrenberg an des Reiches Landstraße, da sieben Richter waren, seien vor ihm erschienen Heinrich von M. und seine Gattin Sophia, welche Burkhard von Ehingen zum Vogt hatte, und hätten obigen Verkauf angezeigt, die Gattin aber habe, weil ihr die Güter verschrieben waren, eidlich darauf verzichtet[1]. Am 10. Febr. 1382 siegelt „Albrecht von Muineck kirchherre ze Böblingen“ eine Urkunde Pfalzgraf Konrads von Tübingen des Scheerers (St.-A.). Bald darauf scheint dieses Geschlecht erloschen zu sein.

In Breitenholz selbst hatte das Kloster Ottobeuren im 12. Jahrhundert, wo nicht schon früher, Zinsgüter (Braitenholz solvit XIV. montae veteris. Feyerabend Ottobeurens Jahrb. 2, 240). Später, den 22. Nov. 1296, erkaufte das Kloster Bebenhausen von dem Grafen Friedrich von Zollern († 1298) alle dessen hiesige Besitzungen (Mon. Zoller. Nr. 237).

Noch vor dem Aussterben der Herren von Müneck hatten hier Leibeigene die Truchsessen von Höfingen (wenigstens Truchseß Erpf im Jahr 1377. Schmid 476) und erscheinen begütert die Herren von Ehingen, von Neuneck (1368. Schmid Urk. 174) und von Hailfingen. Heinz von Hailfingen verkaufte den 20. Dez. 1364 seinen Antheil an Breitenholz und Müneck an Johann Herter (Crus. Ann. 3, 274). In der Herter’schen Familie bekamen im Jahr 1393 die Brüder Hans und Jakob den hiesigen Hausbesitz in der Theilung mit ihrem Bruder Fritz (Sattler Topogr. 304); Jakobs gleichnamiger Sohn kaufte am 18. Sept. 1439 noch 16 Ohm jährlicher Weingülten von Heinrich von Neuhausen.

Die Herrschaft Württemberg brachte in der Mitte des 15. Jahrhunderts den Ort an sich. Am 30. Jan. 1430 erkauften die Grafen Ludwig und Ulrich Leibeigene von Wilhelm von Hailfingen Johannitercomthur zu Mergentheim; das meiste aber erwarben sie von den Hertern und zwar Graf Ulrich die eine Hälfte des Orts am 18. April 1446 für 1600 fl. von Bryda (geb. v. Kaltenthal) Wittwe Georgs, Schwiegertochter des obigen Hans, ferner Graf Ludwig den 3. April 1447 von dem bereits genannten


  1. Crus. Ann. Suev. 3, 236, wo doch wohl Münecke statt Nünecke zu lesen ist.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_168.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)