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im Jahre 1326 von Hugo von Hailfingen (Schmid 413) und im Jahre 1327 von Hugo dem jungen von Hailfingen (Schmid Urk. 156). Wiederum verpfändete Pfalzgraf Konrad II. im Jahre 1379, freilich nicht auf lange, das Dorf an Anselm von Hailfingen (Schmid Urk. 189).

Bei der Theilung in der pfalzgräflichen Familie im Jahre 1334 fiel Kayh mit der Vogtei, Gericht, Zwing und Bänn, mit Leut und Gut, auch Weinbergen an Pfalzgraf Konrad I., welchem somit hiesige Häuser und Güter, die klösterlichen ausgenommen, zins- und steuerpflichtig wurden.

Von Klöstern hatte Ottobeuren wenigstens im 12. Jahrhundert einen zu seiner Probstei Altingen pflichtigen Zinsmann (Feyerabend Ottob. Jahrb. 2, 240). Reuthin erscheint im Jahre 1289 im Besitz hiesiger Weinberge (Schmid Urk. 85), Blaubeuren erhielt im Jahre 1312 einen Laienzehenten geschenkt und Bebenhausen gelangte zu einem erheblichen Besitz, worüber es mit dem Pfalzgrafen Konrad, als Grundherrn des Orts, Reibungen bekam (Schmid Urk. 174).

In Kayh hatte die Familie der „Laste“ einen ihrer Sitze (Schmid 413, 432, 475); Dietrich Last erkaufte im Jahre 1375 von Hans Herter von Dußlingen dessen Theil an der Vogtei und Weingülten in Kayh.


Kuppingen,


Gemeinde II. Klasse mit 1156 Einw., worunter 3 Katholiken. – Ev. Pfarrei mit den Filialien Affstätt und Ober-Jesingen; die Katholiken sind nach Altingen eingepfarrt.

Der große, ziemlich regelmäßig gebaute Ort liegt 3/4 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt und 1831 Fuß über dem Mittelmeer; an den breiten, reinlich gehaltenen, gekandelten Ortsstraßen lagern sich die meist Wohlhabenheit verrathenden Wohnungen, deren Unterstöcke häufig von Stein, die übrigen Theile aber in solidem Holzbau aufgeführt sind.

Am westlichen Ende des Dorfes steht die dem heil. Stephan geweihte Pfarrkirche, welche von dem größtentheils noch ummauerten Begräbnißplatz umgeben ist; derselbe war früher bedeutend befestigt und hatte über seinem Eingang einen vierstockigen massiven Thurm, der erst im Jahre 1836 abgebrochen wurde. Das im spät germanischen Styl erbaute Langhaus der Kirche ist durch stylwidrige Veränderungen entstellt; an dem westlichen Eingang in dasselbe befindet sich ein steinerner Weihkessel mit der Jahreszahl 1581,

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_220.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)