Seite:OAHerrenberg 248.png

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ehemals geschrieben: Niuferon (12. Jahrh.), Nuweran (1271), Nivfervn (1304), Nufran (1318, 1326, 1331, 1334, 1374), Nufren (1382).

Hiesiger, unter den Pfalzgrafen von Tübingen stehender Ortsadel, welcher einen Triangel zum Wappen annahm, blühte bis gegen das Ende des Mittelalters. Heinrich von Nufringen beschenkte das Kloster Ottobeuren mit Höfen zu Altingen (Feyerabend Ottob. Jahrb. 2, 212). Im Jahre 1271 verkauften fünf Brüder, Wolvilin, Ulrich, Hugo, Heinrich und Sigmund von Nufringen, genannt Siler, dem Stift Sindelfingen ihren Hof zu Altingen (vergleiche Altingen). Renhard von Nufringen erscheint im Jahre 1304 als Bürge für Graf Gotfried von Tübingen (Schmid Urk. 115). Konrad, das „Lamp“ genannt, ein Edelknecht von Nufringen, begabte mit Genehmigung der Pfalzgrafen Rudolf und Konrad von Tübingen im Jahre 1318 den Heiligen in Herrenberg mit einem hiesigen Gut (Schmid 409); durch Kauf überließen ein solches Friedrich von Nufringen im Jahre 1326 und die Gebrüder Albrecht und Heinrich im Jahre 1331, alle an die Pfalzgrafen Rudolf und Konrad zu Tübingen. Sonst erscheinen in dieser Familie noch die Namen Anselm, Sweneger, Johann, Balsam, Auberlin.

Bei der Theilung im Hause Tübingen-Herrenberg im Jahre 1334 kam in des Pfalzgrafen Rudolfs Theil: „das Dorf Nufringen, Gut und Leute mit Zehenten und Widumgütern.“ (Schmid Urk. 165.) Von demselben Rudolf war die Mühle in Nufringen ein Lehen. Renhard von Waldeck und nach diesem (1371) Albrecht der Rechener, Bürger von Weil der Stadt, wurden von Rudolfs Sohn, Ulrich, damit belehnt (Schmid 426, 474). Der ebengenannte Ulrich kaufte noch am 7. Januar 1474 von Adelheid, Balsams von Höfingen Tochter, Johanns von Ehningen Hausfrau, Leibeigene (Schmid Urk. 172).

Württembergisch wurde der Ort mit Herrenberg am 10. Februar 1382 (hiesige württ. Einkünfte im Jahre 1383 siehe bei Schmid 500).


Ober-Jesingen,
Gemeinde III. Klasse, Dorf mit 781 Einw., wor. 7 Kath. – Pfarrfilial von Kuppingen. Die Kathol. sind nach Altingen eingepfarrt.

Das ziemlich große, 1/4 Stunde nördlich vom Mutterort gelegene Dorf besteht aus meist wohlhäbig aussehenden, stattlichen Bauernwohnungen, und ist mit ziemlich rein gehaltenen

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_248.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)