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zukommt. Aus einem Schulfonds von 340 fl. werden die Zinse zur Anschaffung von Schulbüchern verwendet.

Bis zur Ablösung hatte außer den Gülten die K. Hofdomänenkammer auch den großen Zehenten, den kleinen aber die Pfarrei zu beziehen.

Auf der Markung kommen mehrere Erdfälle vor.

An die Südseite des oberen Dorfes grenzen die Kapellwiesen, auf denen nach der Volkssage eine Kapelle gestanden sein soll; die dort noch unter der Oberfläche vorhandenen Grundmauern sind übrigens so ausgedehnt, daß sie nicht blos von einer Kapelle herrühren dürften. An die Kapellwiesen grenzt die Flur „Schiebel“, auf der schon alte, menschliche Skelette und Waffenstücke enthaltende Gräber aufgedeckt wurden.

Etwa 1/4 Stunde südöstlich von dem Ort in der Nähe des Felddistricts „Weildorf“ wurde vor ungefähr dreißig Jahren ein kleines Wäldchen ausgestockt; bei dieser Veranlassung fand man daselbst alte Münzen, Waffen, Hufeisen u. s. w.

Nördlich am Ort wird eine Flur „Dänslingen“ genannt, was auf einen abgegangenen Wohnort hindeutet.

Ober-Öschelbronn gehörte zum altwürttembergischen Amt Herrenberg. Württemberg kam nur allmählig in den Besitz des Dorfes; es erkaufte namentlich den 24. Febr. 1427 1/6 desselben mit dem Stab und andern Rechten von Wilhelm von Genckingen für 160 fl. (Sattler Grafen 2, 92, Scheffer 44), im Jahre 1495 ein Drittheil vom Viertheil von Hans von Gültlingen für 55 fl. (Steinhofer 3, 627, Sattler Grafen 4, 34): endlich ertauschte Herzog Johann Friedrich im Jahr 1612 1/4 gegen die Burg Sterneck (Scheffer 139).

Einen Hof in Ober-Öschelbronn erkaufte im Jahre 1335 Werner von Iselshausen um 126 Pfund an Werner, den Schreiber von Rottenburg, und Konrad Brunn, Tochtermann von Herrenberg, vorbehältlich der Gült des Grafen Burkhard von Wildberg (Reg. Boic. 7, 100).

In Unter-Öschelbronn hatte das Kloster Bebenhausen schon 1337 zwei Pfund Heller Gülten; es kaufte 1/4 von Friedrich von Enzberg im Jahr 1408 und 1/4 von Peter Remp, Bürger zu Reutlingen, im Jahre 1413. Diese Hälfte von Unter-Öschelbronn kam zum altwürttembergischen Klosteramt Bebenhausen. Die zweite Hälfte gehörte den Herren von Hailfingen, später, wie Sindlingen, den Herren von Gültlingen, gelangte im Jahre 1618 an Heinrich Teuffel von Birkensee, im Jahre 1640 an Andreas von Bernerdin (vergl. Sindlingen) und von dessen

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_268.png&oldid=- (Version vom 7.5.2020)