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die hin und wieder seine untersten Stufen auf eine malerische Weise beleben.

Von bemerkenswerthen Punkten am Abhange der Alp ist zuvörderst zu erwähnen des oberhalb des Pfarrdorfs Bissingen sich erhebenden Breitensteinfelsens.[1] Er bildet die nordwestliche Spitze der vorhin besprochenen Halbinsel des Alpplateaus und ist der höchste Punkt des ganzen Bezirks; seine Erhebung über die Meeresfläche beträgt nach des Trigonometers Brigel trigonometrischer Messung 2536 P. F. Der Breitenstein stellt eine schroffe Felsenwand dar, die oben mit sechs oder sieben keck in die freie Luft hinausstrebenden Zacken bekränzt ist. Unter ihm erhebt sich ein Hügel, dessen Spitze mit den wenigen Überresten der alten Burg Hahnenkamm besetzt ist. Südwestlich vom Breitenstein, und durch das Bissinger Thal von ihm geschieden, tritt gegen das Lenninger Thal ein etwas niedrigerer Vorsprung der Alp, der Rauber genannt, hervor, welcher die Ruinen der Diepoldsburg trägt. Als eine Fortsetzung dieses Vorsprungs erscheint der auf der östlichen Seite des Lenninger Thales sich aufthürmende langgestreckte Teckberg, an dem gegen Westen der sogenannte gelbe Fels hervortritt. Zwischen dem Teckberg und dem Rauber bildet sich durch eine Senkung des Gebirgskammes der sogenannte Sattelbogen. Den Schluß des Teckbergs gegen Norden aber bildet die an denselben sich anschließende kegelförmige Erhebung, welche mit den Trümmern der alten Teck geziert ist und eine herrliche Aussicht in die Nähe und Ferne gewährt. Die Höhe der Teck beträgt (nach Wall’s trigonometrischer Bestimmung) 2378 P. F. Südlich vom Rauber, Unter-Lenningen gegenüber, unweit des Engelhofs, macht sich am Rande des Alpplateaus der Lämmlesfels und weiterhin der Mittagsfels bemerkbar. Bei Ober-Lenningen sodann ist ein schmaler Gebirgsvorsprung, der sammt den wenigen Überresten von einigen auf schwindelnder Höhe erbauten

  1. Zu unterscheiden von dem sogenannten breiten Stein, einem mächtigen in der unten zu erwähnenden Teufelsklinge sich findenden Felsblock.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 005. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_005.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)