Seite:OAKirchheim 016.png

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fast ununterbrochene Reihe bilden. Zu dem diesseitigen Bezirke gehören von diesen Quellen

1) Die Schwefelquelle bei Owen (ungefähr eine Viertelstunde von diesem Städtchen entfernt), welche neben Schwefelwasserstoffgas kohlensaures Eisenoxydul enthalten soll. Indessen fehlt es an neuern zuverlässigen Untersuchungen über dieses Wasser, da die Quelle gegenwärtig verschüttet und vor dem Zuflusse von wildem Wasser nicht gesichert ist. Es befanden sich in früherer Zeit bei der Quelle Badeinrichtungen (Sau- oder Säubad), von welchen Bauhin (Historia novi et admirabilis fontis balneique Bollensis etc. Montisbelgardi 1598) berichtet, welche aber im dreißigjährigen Krieg eingingen und seither nicht wieder hergestellt wurden. (Siehe auch unten.) Von Schriften, welche über die in Rede stehende Mineralquelle erschienen sind, sind anzuführen: G. B. Renz, Vena Teccia oder kurze, auch eigentliche Beschreibung des mineralischen Wassers am Tecker Berg, nahendt bei Owen herfürspringend, ins Gemein das Saw Bad genannt u. s. w. Tübingen 1630. 8. und Fr. B. Osiander, praes. Th. C. C. Storr, dissertatio inaug. medica de fonte medicato Owensi. Tubingae 1779. 4.

2) Ein zweites Schwefelwasser von größerer Bedeutung entspringt 1/2 Stunde südwestlich von der Stadt Kirchheim, unweit der sogenannten Hahnweide, einer mit einer herrlichen Obstbaumanlage gezierten Anhöhe, welche eine ausgezeichnete Ansicht einer weiten Strecke der Alp gewährt. Die Quelle wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt; und zwar führte zu dieser Entdeckung die Wahrnehmung eines dort weidenden Schäfers, daß seine Schafe sich vorzugsweise nach einer sumpfigen Stelle hindrängten, um daselbst mit Mühe Wasser aufzulecken, während sie es aus einem dicht daneben fließenden Bache leicht und sattsam hätten bekommen können. Eine auf diese Beobachtung hin bewerkstelligte Wegräumung des aufgelagerten Sumpfbodens ließ bald Liasschiefer entdecken, durch dessen Spalten das Wasser

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 016. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_016.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)