Seite:OAKirchheim 028.png

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Der höchste Punkt im Bezirk ist der Breitenstein, welcher nach Brigels trigonometrischer Bestimmung 2536 P. F. über die Meeresfläche sich erhebt. Als der niedrigste Punkt ist wohl das Niveau der Lauter bei ihrem Austritt aus dem Bezirke zu betrachten; seine Höhe beläuft sich auf etwa 850 P. F.

Eine Hauptwasserscheide zieht nicht durch den Bezirk; er gehört, wie schon bemerkt wurde, nach allen seinen Theilen dem Rheingebiet, zunächst dem Neckargebiet, an.


8. Naturschönheiten.

Unstreitig gehört der Oberamtsbezirk Kirchheim zu den reizendsten Gegenden des Landes. Durch den Abhang der Alp und deren vielfache Vorsprünge und Einschnitte, durch die vor diesem Gebirge gleich Vorposten zerstreuten Berge und Hügel ist der Landschaft eine reiche Mannichfaltigkeit verliehen, deren Reize noch durch die Verschiedenartigkeit der Vegetation, durch den Wechsel frischer Wiesen, fruchtbarer Getreidefelder, kräftiger Laubholzwälder und lieblicher Rebgelände wesentlich erhöht wird. Unter den einzelnen Partien des Bezirks zeichnen sich vor Allem das Lenninger- und das Neidlinger-Thal aus, von denen insbesondere das erstere seiner Schönheit wegen allgemein bekannt ist. Außerdem ist auch die Gegend von Zell, Ohmden und Holzmaden besonders hervorzuheben. Bloß der kleine Theil des Bezirkes, welcher zum Plateau der schwäbischen Alp gehört, entbehrt so ziemlich aller landschaftlichen Reize; um so größere Genüsse aber bieten sich dem Freunde der Natur dar, wenn er an den Rand jenes Plateaus tritt, oder auf den Vorsprüngen des Gebirgs sich umsieht, wo meistentheils die herrlichsten Aussichten vor seinem Blicke sich entfallen. Eine ausgezeichnete Aussicht gewährt vorzüglich die Teck; man übersieht von ihr aus einen großen Theil des nordwestlichen Abhanges der Alp, an welchem namentlich die Gruppe des Hohenstaufens, des Rechbergs und des Stuifens sehr malerisch hervortritt, zugleich die Berge um Eßlingen, Schorndorf,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 028. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_028.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)