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Tussilago alba, Orchis pyramidalis, Nigritella globosa und Taxus baccata (Eibenbaum). Als seltenere Erscheinungen in den Thälern der Alp verdienen Erwähnung die Orobanche coerulea (bei Gutenberg) und die Dentaria bulbifera (bei Neidlingen). Endlich mag auch das Vorkommen des Scirpus maritimus (Meerbinse) und der Hemerocallis flava (in Schüblers und Martens Flora von Württemberg nicht aufgeführt) bei Kirchheim Bemerkung verdienen. Unter den kryptogamischen Gewächsen, welche im Bezirke vorkommen, sind hervorzuheben: Polytrichum gracile und juniperifolium, Sphagnum obtusifolium, Funaria hygrometrica und Dicranum purpureum, die sämmtlich auf dem Schopflocher Torfmoor gefunden werden; an sonstigen Orten begegnet man noch dem Asplenium ruta muraria (Mauerraute), Aspidium Filix mas (das offizinelle – männliche – Farrnkraut) und der Morchella esculenta (die Morchel).[1]

Von Arzneipflanzen finden sich zwar, wie schon aus dem Obigen erhellt, verschiedene in dem Kirchheimer Bezirke, doch keines in solcher Menge, daß auch nur der örtliche Bedarf dadurch gedeckt würde.

Die gegen fünfzehn Hunderttheile des Flächenraumes des Bezirkes einnehmenden Waldungen bestehen durchaus aus Laubholz, und zwar vorzugsweise Buchen (Fagus sylvatica) und Birken (Betula alba und pubescens), sodann Hagebuchen (Carpinus Betulus), Eichen (Quercus Robur), Haselsträuchern (Corylus Avellana), Erlen (Alnus glutinosa), Eschen (Fraxinus excelsior), Linden (Tilia grandifolia und parvifolia), Ahornbäumen (Acer platanoides), Masholder (Acer campestre) und Ulmen (Ulmis campestris). In dem Kirchheimer Stadtwald finden sich auch zahme Kastanien (Castanea vesca), wollen aber nicht recht gedeihen.

Bemerkungen über die Fauna des Bezirkes müssen hier unterbleiben, da es an genaueren Forschungen über diesen Punkt fehlt, durch welche übrigens wohl schwerlich besondere Eigenthümlichkeiten erhoben werden dürften.


  1. Über das Vorkommen des Waus s. unten bei Bissingen.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 037. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_037.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)