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die Wielandsteine im Revier Unter-Lenningen, Erwähnung. Sämmtliche Waldungen bestehen, mit Ausnahme einiger unbedeutender Nadelholzsaaten und einzelner Fichtenhorste in den Gemeindewaldungen von Kirchheim und Dettingen, aus Laubwald, worin fast durchgehends die Buche vorherrscht, jedoch mit den meisten in Deutschland wild wachsenden Laubhölzern, namentlich mit Ahorn, Ulmen, Eschen, Aspen, Linden, Hainbuchen, Erlen bald mehr, bald minder stark vermischt; namentlich findet sich in vielen Distrikten noch ein großer Vorrath von Eichen vor. Der Boden zeigt sich fast durchgängig für den Holzwuchs günstig und besteht in den Revieren am Fuß der Alp aus den verschiedenen Abstufungen des Lehms, Mergels und Sandes, hie und da mit Steinen gemengt.

Die Lage der Waldungen am Fuß der Alp gegen den Neckar und die Fils ist ziemlich eben; dagegen bilden die höher an den Vorbergen der Alp gelegenen Waldungen, besonders in den Revieren Bissingen und Unter-Lenningen, zum Theil sehr steile Gebirgswände, die mühsam zu begehen sind. – Bedeutender Insectenschaden in den Waldungen ist nicht erinnerlich, nur die Maikäfer haben in einzelnen Jahrgängen dem Wachsthum der Eichen durch das Abfressen der Blätter derselben geschadet. Der Zustand der Waldungen ist gut und wird sich immer noch besser gestalten, da auch bei dem größern Theil der Gemeinden und bei vielen Privaten ein reger Eifer zu Emporbringung und Veredlung der Waldungen erwacht ist, welch letzteres sich schon daraus ergibt, daß keine Ödungen von irgend einem Belang vorhanden sind. (S. auch hienach.)

Nur bei etwa 1/3 der Staatswaldungen[1] ist die Hochwaldwirthschaft, vorläufig mit einem 60- bis 80jährigen

  1. Bei dieser Flächenannahme sowohl, als bei der Angabe des Ertrags muß bemerkt werden, daß bei den Staatswaldungen seit 1819 keine Betriebs-Revision mehr stattgefunden hat, und daß bisher bei sämmtlichen Waldungen die Fläche der Mittelwaldungen unter der Fläche der Niederwaldungen aufgeführt war und daher die Angaben nur als annähernd betrachtet werden können.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 060. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_060.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)