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Zeugmacher 6, Ziegler 3, Zimmerleute 24, Zinngießer 2, Zuckerbäcker 5, Kleemeister 1.

Die Wagner, Schmiede und Sattler zeichnen sich namentlich aus. Gesammtzahl der Gewerbe 551. Die Zahl der Gehülfen und Lehrlinge beträgt 330; der Steueransatz 1896 fl. 48 kr.

Fabrikmäßig betriebene Gewerbe sind:

Die Werkstätte von musikalischen Instrumenten von Keim, deren vorzügliche Klaviere sowohl in dem Inland, als nach Baden und in die Schweiz verkauft werden.

Die Werkstätte von Kunstpapparbeiten von Enslin, welche ihren Absatz hauptsächlich in das Inland, in die Schweiz und nach Baiern hat. – Auch liefert der Dreher-Meister J. F. Abele schöne Strohsessel mit gebleichten Sitzen, nach französischer Art, die im Inland und Ausland beliebt sind.

Die Fabrike von Rudolph Schüle wurde von dem Großvater des jetzigen Besitzers, Johannes Kolb, 1760 im Kleinen gegründet und beschränkte sich auf leinene, Barchent-und Sack-Tücher. Später wurde die Fertigung von Baumwollen-Waaren unternommen und das Geschäft erweitert; aber erst 1826 fieng der jetzige Besitzer mit seinem nun verstorbenen Schwager Kolb eine größere Erweiterung des Geschäfts an, das durch ihre Tüchtigkeit und die veränderten Zollverhältnisse sich sehr in die Höhe geschwungen hat. Das Hauptgeschäft besteht in Verfertigung von Baumwollen-Waaren aller Art, Leinenwaaren, leinenen Damasten auf Jacquard-Maschinen nach neuester Art, baumwollenen und halbwollenen Meubles-Zeugen u. s. w. Seit 3 Jahren beschäftigt der Besitzer je nach der Jahreszeit 4–500 Personen hier und in der Umgegend durch Weberei und den hiezu gehörigen Nebenarbeiten, Färberei, Appretur u. d. g. Der Absatz geht nach Württemberg, Baden und Baiern.

Ein Fournierschneidwerk mit Wasserkraft, von Friedrich Müller; die Chlorfabrike des Apothekers Breuninger, welche bis zu 1000 Centner jährlich fabricirt; die hienach genannte Tuch- und Zeugmacher-Walke bei der Bleiche, und zwei Weißgerberwalken.

An Wirthschaften und Getränkefabriken finden sich 12 Schildwirthe, 2 Speisewirthe, 48 Weinwirthe, 1 Bierschenk, 1 Billard, 4 Bierbrauereien, 3 Essigsieder, und 26 Branntweinbrenner, mit einem Steueransatz von 402 fl. 54 kr. Wegen der eigenthümlichen vogteilichen Abgabe, (s. oben S. 83.).

Die im Eigenthum der Stadt befindliche Rasen- und chemische Bleiche, verbunden mit einer großen Baumwollen-Garnsiederei und Walke für Wollfabrikate, ist eine der

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_127.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)