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b. Von Sebastian v. Welling, Obervogt, vom Jahr 1621 zu Schulzwecken und Ausstattung armer Waisen. Das Kapital, welches ursprünglich 1200 fl.[1] betrug, ist nunmehr auf 18.513 fl. angewachsen.

c. Von Conrad Widerhold vom 28. Januar 1667. Er stiftete für Studirende, vornehmlich aus Stadt und Amt Kirchheim, für Hausarme Leute, Kirchen und Schulen und deren Diener 15.000 fl. Das Kapital beträgt nunmehr 28.952 fl.

d. Von Karl Friedrich, Herzog von W. v. Jahr 1698 1000 fl. für Hausarme.

e. Von Maria Dorothea Sophia, Wittwe Herzogs Eberhard III. von Württ., im Jahr 1698 gestorben, 500 fl. für Hausarme.

f. Louise Friederike, Herzogin von Mecklenburg, geborne Prinzessin von Württ., stiftete im Jahr 1757 für Hausarme 400 fl.

g. Johann Adam Müller, Bäcker, stiftete mit seiner Gattin im Jahr 1774 für arme Dienstboten 6000 fl.

4) Der Wilhelmshospital, auf der westlichen Seite der Stadt, an der Straße nach Köngen frei und gesund gelegen, mit herrlicher Aussicht über das Thal. Ein größeres anständiges Krankenhaus, wo auch die Angehörigen der Amtsorte ärztliche und chirurgische Hülfe fänden, wurde, wie in den meisten Bezirken, so auch hier, schon lange schmerzlich vermißt. Diesem Bedürfnisse entschloß sich die Frau Herzogin Henriette in hochherziger Weise abzuhelfen, indem unter ihrer Leitung vor einigen Jahren ein Verein für ein freiwilliges Krankenhaus für Stadt und Amt zusammentrat, der in allen Ständen so großen Anklang fand, daß die Kosten des Baues und der ersten Einrichtung mit 25.000 fl. fast ganz durch milde Beiträge der königl. Familie, der Frau Herzogin und unzähliger anderer, naher und ferner, Freunde des Unternehmens gedeckt werden konnten. Die Anstalt wurde im Jahr 1840, am Geburtsfeste Sr. Majestät des Königs, ihres hohen Beschützers, eröffnet. Das mit schönem Vorplatze und

    die unten zu erwähnende Dotation der Paulinen-Pflege sind übrigens die Stiftungen a und e dieser abgetreten worden.

  1. Im Testamente war dieses Legat durch Zahlen auf 1200 fl., durch Worte aber auf „zwölftausend“ vestgesetzt. Über diesen Schreibfehler entstand ein Streit zwischen dem Erben Wilhelm v. Remchingen und dem Magistrat von Kirchheim, der durch einen Vergleich dahin erledigt wurde, daß jener baare 8000 fl. bezahlte.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_140.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)