Seite:OAKirchheim 182.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

vertragen worden war: wo Kirchen- und wo Laien-Zehenten auf der Markung sey, und daß der Laienzehenten zwischen dem Kloster und den beiden Schilling „des Jahrs freundlich getheilt werden solle“, verkaufte 1454 Wolf Schilling für sich und seines Bruders Kinder an den Hospital Kirchheim für 2900 fl. allen Korn-, Heu- und Obst-Zehenten zu Dettingen mit Ausnahme von 3 Baumgärten, die zu dem Schloßberg gehörten und zehentfrei bleiben sollen, so lange sie nicht zu Äckern gemacht würden; ferner den Witumhof der Pfarrkirche daselbst, den Widumwingart, mit Zinsen und Gülten und die Pfarrkirche, das Pfarrhaus und die 3 Caplaneien, nebst dem Rechte sie zu verleihen. Den Weinzehenten kaufte der Hospital 1453 zur Hälfte von Wolf Schilling und den Kindern seines verstorbenen Bruders Hainz, um 2900 fl.; ausgenommen den Zehenten von den Weinbergen des Widums, der dem Pfarrer hinfüro zugehören soll. Im Jahr 1539 verkauften die Erben Veits von Rechberg zu Hohenrechberg 1/8 desselben an den Hospital. Bis 1586 besaß er 5/8, die von Rechberg 2/8, und die von Stein zu Jettingen 1/8, das sie 1543 von Claus von Grafeneck um 1000 fl. erkauft hatten. Von den erstern 2/8 kaufte aber nun die Klosterhofmeisterei Kirchheim die Hälfte und, wie es scheint, bald darauf auch die andere Hälfte, und 1685 wurde das Stein’sche 1/8, womit bis dahin Obristlieutenant Linck belehnt war, zur Kellerei eingezogen.

Bei Dettingen entspringt der oben S. 21 beschriebene Kegelsbach. Auf der Markung lagen:

Die Burg Schloßberg, ganz nahe am Dorfe, auf dem sogenannten Schloßberge. Davon ist nun keine Spur mehr zu finden; denn der Platz ist jetzt mit Weinstöcken bepflanzt. Ein eigenes Geschlecht, wohl eine Späth’sche Linie, die Finken von Schloßberg genannt, saß hier im 13. Jahrhundert.

Heinricus de Slozberg kommt 1233 vor. Heinricus Vinco Senior de Chlozberg und sein Sohn Werner übergaben 1258 ihre Güter in Bezingen dem Kl. Pfullingen (Besold. Nr. III). Jungfrau Veni (Euphemie), Herrn Eberhards Finken v. Schloßberg Tochter, und ihre Brüder Wilhelm und Hans, genannt v. Wunnenstein, verkauften 1365

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_182.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)