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Tiefenbach gelegen und den Küfern oder Kiwern von Tiefenbach, die tecksche Vasallen waren, zum Sitze gedient haben.

Heinricus cum nomine Kiwer“ und seine Mutter und Brüder verzichten 1269 auf Güter, welche in Tiefenbach lagen und von dem Kl. Pfullingen angesprochen wurden. Im Jahr 1277 bekennen die H. Ludwig und Konrad von Teck, daß „Heinricus et Conradus fratres de Diuffenbach dicti Kivaer,“ die sie ihre Ministerialen nennen, einen Hof in Zuffenhausen dem Hospital Eßlingen verkauft haben. Im J. 1287 waren sie in Steinbach begütert. Hans der Kyuer verkauft 1347 mit Gunst H. Conrads von Teck zwei Güter in Tiefenbach. Der letzte Küfer, welcher urkundlich von 1359 bis 1390 vorkommt, ist Ulrich. Zuvor schon scheint das Gut wenigstens theilweise in andere Hände gekommen zu seyn; denn 1348 verkauft Catharine v. Dachenhausen mit Willen ihres Mannes Züttelmann an den Kirchherren von Bissingen „das Gut zu Trutenloch im Tiuffenbach,“ an Äckern, Wiesen etc., um eine Messe in der St. Michaelskirche zu Bissingen damit auszustatten. Im J. 1377 belehnt Graf Eberhard v. Württ. Johann v. Hochdorf mit „Diefenbach der Burg, samt Leuten vnd Gut;“ und 1423 verkauften Burkhard Schilling und Anna von Grafeneck, seine eheliche Hausfrau, 20 Tagwerke Wiesen im „Tiefenbach als freiadelige Güter“ an mehrere Bürger.

Konzenbrühl oder Konzenbühl. Nach dem Landbuch von 1624 soll dieser Burgstall in der Nähe von Dettingen auf den rauhen Wiesen gelegen haben. Es war schon damals mit Holz bewachsen und in Privathänden. Der Sage nach sollen die von Grafeneck die letzten Besitzer gewesen seyn.

Ein weiterer abgegangener Ort scheint Fußhausen gewesen zu seyn.

Die Caplanei zum hl. Kreuz im Kl. Kirchheim verlieh 1425 einen Weinberg „zu Fußhusen gelegen zu Tettingen“ als Erblehen.

Auf der Markung von Dettingen lagen endlich auch die drei sogenannten Naberner Seen. Noch im Jahr 1757 waren der obere und untere mit 3300 Karpfen und 1000 Hechten, und der mittlere mit 1000 Bruthechten besetzt. Sie wurden 1764 trocken gelegt und hatten zusammen, an Wiesen und Wasser, 671/2 Morgen gemessen. Im Jahr 1473 übergab Graf Ulrich der Gemeinde den Wald Plensholz, wegen der Schäden, „so vnser 3 See zu Nabern vnsern armen Leuten zu Dettingen an ihren Gütern gethan.“

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_184.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)