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Christi, einem von dessen Wiege, Erde vom Kalvarienberge und vom heiligen Grabe. (Sulger I. 30. 38.) Ein Bertholdus de Sparwarisegge erscheint mit seinem Bruder Erlewin ums Jahr 1111 als Zeuge in einer Urkunde des Klosters St. Peter auf dem Schwarzwalde.[1] Des Alberts v. Sp., von dem 1191 Güter zu Böhringen an Bebenhausen kamen, und anderer ist in der Beschr. des OA. Urach S. 151 schon gedacht. Kraft von Sp. wird 1344 von Württemberg mit der halben Burg Sperberseck belehnt. Ein Johann von Sperberseck fiel 1377 in dem unglücklichen Treffen des Grafen Ulrich von Württemberg bei Reutlingen, ein anderer, Hans von Sperberseck, 1386 in der Schlacht bei Sempach. Später erscheinen mehrere Sp. auch in württembergischen Civildiensten, und noch während des 30jährigen Kriegs war ein Herr v. Sp. Obervogt in Blaubeuren. Ein Zweig des Geschlechtes ließ sich in Reutlingen bürgerlich nieder. Die Familie hatte nicht unbeträchtliche Güter, nicht nur in der Umgegend ihrer Stammburg, sondern auch außerhalb derselben: zu welcher das Dorf Zainingen, OA. Urach, gehört haben soll. Im J. 1369 verkauften Benz Sperwer von Sperwerseck, Bürger zu Reutlingen und sein Sohn Werner Benz Sperwer das Dorf Ech (Aich) OA. Nürtingen, mit Vogtei Gericht etc. an Graf Eberhard v. W. 1438 verkauften die Brüder Hans und Ulrich v. Sp. Burgstall und Dorf Oberensingen mit der Vogtei an die Gräfin Henriette von Württemberg, die zu Nürtingen ihren Wittwen-Sitz hatte. 1518 starb Jos. Ludwig v. Sp. auf seinem Schlosse zu Schnaitheim. Die Familie erlosch zu Anfang des vorigen Jahrhunderts mit Philipp v. Sp. Mehrere von dem Geschlechte liegen in den Kirchen zu Oberensingen und Nürtingen begraben.[2]


6. Gemeinde Hepsisau,

ev. Pfarrdorf mit 545 ev. Einwohnern 21/4 St. von K. entfernt; liegt südöstlich von diesem, schweizerisch schön in

  1. Schoepflin Hist. Zar. Bad. T. V. p. 41. nr. XXI.
  2. In einem Repertorium des königl. Staatsarchivs sind folgende Urkunden verzeichnet, die aber dort fehlen:
    1367. Anna von Sperwersegg vermacht der Pfarr und der Frühmeß zu Böhringen 2 Pfd. Hllr. jährlich aus einem Hof daselbst an der Kirchmauer.
    1385. Kraft von Sperwersegg verkauft den Heiligenpflegern an St. Nicolaus und der Heiligen zu Sperwersegg 1/2 Hub zu B.
    1386. Eben derselbe verkauft eben denselben 2 Wiesen zu Sperwersegg um 12 Pfd. Hllr.
    1408. Ulrich von Sperwersegg verkauft an die St. Nicolaus-Capelle zu B. ein Gütlein für 36 Pfd. Hllr.
    1424. Hans Schilling verkauft an St. Nicolaus zu Sperwersegg 2 Höfe zu Niedernau und Bönningen um 112 fl.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_192.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)