Seite:OAKirchheim 213.png

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war wie das lichteneck’sche, nur lief der Querstrich entgegengesetzt durch den Schild und fehlte die halbe Kugel auf dem Helme. Sie scheinen das teck’sche Canzleramt bekleidet zu haben, s. Teck.

Noch ehe dieses Geschlecht erlosch, kam ein Theil der Güter an die von Lichtenstein. Hans v. Lichtenstein, „ain Edelknecht, gesessen zu Neidlingen“ kommt 1385 vor. Salmi (Salome) von Lichtenstein, Herrn Hansen seligen von L. Tochter, Heinrichs v. Mannsberg ehliche Hausfrau, verkauft 1430 an den Heiligen zu Weilheim ihr „eigen Gut zu Niedlingen gelegen, mit Namen die halbe Mühle, die Kirche daselbst, mit Widdum mit eigen Leuten vnd Guten, Zehenten, Fällen, Zinsen, Zwingen, Bännen, Äckern, Wiesen etc.; wie die ich Salmi von meinem Vater selig ererbt han für frei vnd ledig vmb 910 fl.“ Sofort finden wir die Späth, Mannsberg und Liebenstein im Besitze. An St. Veitstag 1431 erlaubt Kaiser Sigmund „Vnsern vnd des Reichs lieben Getrewen Dietrich Späth, Heinrich von Mannsberg vnd Peter von Liebenstain, daß sie, ihre Erben vnd Nachkommen ain gemain Gericht in dem Dorf Neidlingen vnter dem Reißenstein, haben, vnd das mit Richtern vnd Schöppen aus demselben Dorf besetzen sollen vnd mögen, Vrtel zu sprechen vnd zu richten vmb alle vnd jegliche Sach von Erben vnd aigen, Geldschuld vnd vmb Vnzucht wegen, die für solch Gericht fürbracht werden, doch daß solche Leut, die zu solchem Gericht gesetzt vnd gekört werden, fromm, vnuersprochen geschworne Mann seyn vnd Recht thun nach ihrer besten Vernunft vnd Erkenntnuß, vnd sollen die Urteile, die das Gericht spricht, Kraft haben, vnd von allermänniglich gehalten werden.“ Dietrich Späth scheint die Mitinhaber ausgekauft zu haben, denn einer seiner Nachkommen, Dietrich, ums Jahr 1530 Obervogt zu Urach, verkaufte seinem Tochtermanne Wilhelm Vetzer um 12000 fl. das Dorf Neidlingen, den Stab zu Ochsenwang, wie er und seine Voreltern den hatten, und die Höfe und Weiler Krebsstein, Randeck, Heimenstein und Pfundhard. Dietrich Vetzer verkaufte am 7. Juli 1551 an Wilhelm Eberhard von Freyberg zum

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_213.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)