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Cuonrado et Bertholdo de Nocingen.« Das Kloster Bebenhansen erwarb 1327 eine „Hube“ dahier. Die Grundherren waren jedoch die zu Kirchheim angesessenen Edelleute, von welchen das Kloster Kirchheim die Rechte und Besitzungen allmählig erwarb.

Luitfried von Hüningen verkaufte ihm 1318 ihr Gut zu N. „für ein freies Gut mit Hand, Gunst vnd guten Willen ihrer gnädigen Herren H. Conrad vnd Ludwig von Teck.“ Kraft v. Neidlingen vermacht 1329 seiner Nichte in dem Kloster Kirchheim ein Gut, das er von Eberhard v. Thumnau gekauft hatte. Cunz der Reuß, Chorherr zu Augsburg, verkaufte 1359 „seiner lieben Muhme Bertha von Lichteneck, Klosterfrau zu Kirchheim“ einige Gebäude und Güter, die seiner Mutter Heimsteuer waren, für 12 Pfund Heller. Johann der Truchsäß von Magolshain, Ritter, zu Bichishausen gesessen, verkauft 1360 dem Kloster einen Hof „der da war der von Wiesenstain.“ Dadurch scheint die Vogtei über die Klostergüter, soweit sie zuvor nicht schon teckisch war, an die jeweiligen Besitzer der Stadt Kirchheim gekommen zu seyn, mit der die Hoheit auch an Württemberg gelangte. Auch das Kloster Adelberg besaß 1390 und 1465 einige Gefälle (Steinhofer III. 126) und Höfe, die es von denen von Zillnhart erworben zu haben scheint.

Schon frühe standen daher auch Notzingen und Wellingen in politischer Hinsicht in engerer Verbindung mit der Stadt. Zur Erhaltung der Stadtmauern mußten sie vorzugsweise beitragen, und bis in die jüngste Zeit durfte auch der jeweilige Stadtknecht von jedem hiesigen Bürger, der Garben einheimste, jährlich 1 erheben. Nach dem Saalbuch von 1513 waren noch beide Orte in den Gerichtsstab nach Kirchheim gehörig.

Über das Ministerialen-Geschlecht, das sich, wie wir vorhin sahen, von dem Orte schrieb, wissen wir nichts weiter zu berichten, als daß noch 1551 von einem „Heinrich von Notzingen“ die Rede ist. Vielleicht waren sie desselben Geschlechtes mit denen von Thumnau.

Ein untergegangener Ort, der einst auf der Markung gelegen, war Schlichingen. Im J. 1331 verkaufte Otto Härtnit von Richenegge dem Kl. Kirchheim sein Gut zu Schlichingen, an Äckern, Wiesen, Weiden, Egerten, Holz oder Feld. Eine alte Aufschrift der Urkunde bemerkte „bei Notzingen gelegen und Wellingen.“ Im Jahr 1399 ist von einer Wiese die Rede, welche das Kloster besaß

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_221.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)