Seite:OAKirchheim 236.png

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»Hermannus dei gratia dux de Teck« übergibt 1289 »jus advocatiae bonorum apud Heiningen et Ameden sita, quae Heinricus quondam minister de Bissingen et filii sui« mit seiner, des Herzogs, Zustimmung dem Kl. Kirchheim verkauft haben, ebendahin. H. Friedrich v. Teck übergibt 1383 dem Kl. Adelberg die Vogtei über Güter, die Einige »apud Hainingen et apud Ameden sita« dem Kloster verkauft haben. Daß ein Theil der Vogtei 1314 von Österreich an Mannsberg gelangte, haben wir bei Bissingen gesehen. Frühe war auch das Kl. St. Peter hier begütert. Dasselbe verkauft 1422 den Pflegern unserer l. Frau zu Dachenhausen viele Güter zu „Ambden“ um 900 Pfd. Hl. Hans Rüß verkauft 1436 dem Capitel Kirchheim sein Lehen, das eines Theils an Ulrich von Westerstetten Garten stoßt.

Was aus dem adeligen Geschlechte, welches sich von dem Orte nannte und 1291–1294 mit Eberhardus dictus de Amdun auftritt, der in Verbindung mit Bernold von Filseck vorkommt, geworden ist, wissen wir nicht anzugeben. Wir werden bei Weilheim finden, daß sie da einen Sitz hatten.

Die pfarrlichen Rechte hatten wohl Anfangs theils Kirchheim und theils St. Peter und St. Calixt zu Weilheim auszuüben; wie denn auch der Widumhof dahier, welcher schon 1564 in 2 Händen als Erblehen sich befand, zwar der Pfarrei Kirchheim gehört, jedoch alle Zehenten theils St. Peter und theils Adelberg zu reichen hatte. Aber schon um die Mitte des 15. Jahrhunderts war der Ort ausschließlich nach Kirchheim eingepfarrt. Das Hofgericht entschied 1479, daß „hinfüro die armen Leute zu Ohmden dem Kirchherrn zu Kirchheim reichen sollen den Zehent vom Hew vnd Ombd vnd den kleinen Zehenten vnd von jedem Kalb 4 Heller, von jedem Kitzin vnd Schäflin 2 Heller vnd von jedem Füllen 1 Schilling.“ Von den Setzlingen und von ihren Hölzern dürfen sie ihm keine Zehenten geben, aber „von den Cappeshöptern“ (Krauthäuptlen). Er soll Fleiß anwenden, daß sie an Sonntagen und bannen (gebannten) Feiertagen in ihrer Kirche zu Ohmden bleiben dürfen. Sofort vereinigte sich 1484 Kirchherr Vergenhans mit der Gemeinde dahin, daß jener vom Bischof erlangen soll, „daß ein Kirchhof vmb die Capelle zu Ohmden gemacht vnd geweiht werd“ und die Taufe und

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_236.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)