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Agnes in ihrem langen Wittwenstande sich aufhielt. Sie muß nach dem Jahr 1334 gestorben seyn, indem sie noch in demselben einen Brief siegelt, worin sie sich „die Herzogin von Heiningen“ nennt. Sie hinterließ keine Kinder, und scheint ihr Erbe entweder einem ihrer Vetter, einem Grafen von Helfenstein, verschafft, oder an Gebhard von Rechberg verkauft zu haben. – Conrad IV. war mit Adelheid der Tochter Heinrichs von Burgau vermählt und starb 1319, nach Andern 1329. Er hatte zwei Söhne, Ludwig X. und Conrad V., welche in einer Urkunde vom J. 1330 als: „die edelen Herrn Herzog Ludwig vnd Herzog Conrad Gebrüdere von Teck“ aufgeführt werden. H. Conrad (IV. oder V.) verschreibt sich 1316 dem König Friedrich, wider Ludwig von Bayern außer Landes mit 12 Helmen, innerhalb desselben mit ganzer Macht zu dienen. – Ludwig VII. kommt im J. 1302 als Kirchherr von Owen vor; 1315 bis 1317 war er Propst von Boll und 1320 Rector ecclessiae in Kirchheim; später trat er aus dem geistlichen Stande und schon 1322 finden mir ihn mit Margaretha von Truhendingen vermählt. Er begleitete im J. 1327 König Ludwig den Bayern nach Italien und erhielt 1329 von ihm die Würde eines Statthalters von Monza. Er starb am 28. Jan. 1334. – Friedrich VI. muß frühe gestorben seyn und kommt nur 1299 und 1300 mit seinen Brüdern vor.

m) Die obengenannten 4 Söhne Hermanns VI. erhielten im J. 1314 verschiedene Güter des Conradschen Zweiges zum Unterpfande. – Ludwig VIII., nach Andern Ludwig X., war ein Günstling des Kaisers Ludwig des Bayern, der ihn zu seinem Hofrichter ernannte. In einer Urkunde vom J. 1343 bekennt er: daß er geschworen habe, dem Abt Hermann von St. Gallen als ein Amtmann zu thun, was ihm als solcher von seinen Lehen zu thun gebühre, und daß er von ihm die Stadt Oberndorf und alle die Lehen, die zu des Klosters St. Gallen Schenken-Amt gehören, zu rechten Lehen erhalten habe, wie sie seine, des Herzogs, Vorfahren bisher an sich gebracht haben. – Sein Bruder Hermann VII., gesessen zu Oberndorf, daher er auch Herzog zu Oberndorf genannt wird, war mit Anna von Signau vermählt. Am 2. März 1358 verspricht er, dem Herzog Albrecht von Österreich zwei Jahr lang beizustehen. (Lichnowsky a. a. O.) Er kam so herab, daß ihm Ludwig der Bayer mit Panisbriefen an die Klöster von Bebenhausen und Alpirsbach zu Hülfe kommen mußte.[1] – Von Lutzmann IX. ist wenig bekannt; er trat 1326 auf 5 Jahre in die Dienste Herzogs Albrecht von Österreich und starb ums J. 1347. – Friedrich VII. kommt schon 1319 als Schutzvogt von Alpirsbach vor, dem er 1337 die Kirchen Peterzell und Gößlingen verkaufte; er starb 1359.

  1. Besoldi documenta. 262. Sattler Topographie. 371.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_257.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)