Seite:OAKirchheim 259.png

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worden, welche erst 1373 wieder ausgelöst wurden. Im J. 1372 nahm ihn die Reichsstadt Augsburg zu ihrem Feldhauptmann an, als welcher er 1377 einen Zug gegen Kaufbeuern machte. Er verkaufte im J. 1381 die Hälfte von Teck und von Kirchheim und im J. 1385 Owen mit Gutenberg und den dazu gehörigen Orten an Württemberg und starb 1390 zu Mindelheim, wo er in dem Augustiner-Kloster begraben ward, nachdem er kurz zuvor an seinen Schwager, Albrecht von Rechberg zu Hohenrechberg, die Veste Falkenstein verkauft hatte. Der Glanz, welchen Friedrich über sein versinkendes Haus gebracht, war von kurzer Dauer: noch zu seinen Lebzeiten erlosch er so ganz, daß sich im J. 1384 die Herzoge Leopold von Österreich und Friedrich von Bayern und Graf Eberhard von Württemberg entschlossen, dem Herzog Friedrich von Teck zu Beibehaltung seines Fürstenstandes eine jährliche Beisteuer zu geben. Er war mit Anna Gräfin von Helfenstein vermählt, die ihm 8 Söhne und 7 Töchter, nach Andern 7 Söhne und 6 Töchter, gebar.

p) Von diesen starben vor ihrem Vater Conrad VI., Simon III., Simon IV., Johann Conrad, Elsbeth, Georg (Augustiner Provinzial in Bayern und Prior zu Mindelheim), Agnes, (an Heinrich von Werdenberg) und Margaretha (an Graf Friedrich von Ortenburg vermählt). Ihn überlebten: Friedrich X., Ulrich, Ludwig XI., Anna, die Gemahlin des Grafen Egino von Freiburg, Beatrix, die Gemahlin Friedrichs von Heideck, Gutta, die Gemahlin des Grafen Johann v. Werdenberg und Irmengard, die Gemahlin Veits von Rechberg.

q) Johann Conrad war im Jahr 1371 mit dem Grafen Ulrich von Württemberg in einem Bunde, und eroberte die damals bayerische Markgrafschaft Burgau. Er soll sich 1377 mit Viridis, Markgräfin von Este Tochter, vermählt und mit ihr einen Sohn Friedrich den XI., von welchem weiter nichts bekannt ist, gezeugt und sein Leben in Italien verloren haben.

r) Friedrich X. erhielt nach seines Vaters Tode mit seinem Bruder Ulrich die Herrschaft Mindelheim und besaß sie bis zu seinem 1413 erfolgten Tode. Er war Landvogt im Elsaß und liegt mit seiner Gemahlin Hedwig, Herzogin von Ferrara, im Augustiner Kl. zu Mindelheim begraben.

s) Ulrich, wegen seines Körperbaues der Schöne zugenannt, kam 1396 in den pfandschaftlichen Besitz der Herrschaft Ehingen, zog gleich andern Fürsten in den Jahren 1414 und 1418 mit 24 Pferden auf das Costnitzer Concilium, war 19 Jahre lang des Kaisers Sigmund oberster Hauptmann in Italien, und tritt in den Jahren 1419 bis 1426 als württembergischer Vormundschaftsrath in Urkunden auf. Er verlor im Alter das Augenlicht und starb im

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_259.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)