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den benachbarten Klöstern viel zu schaffen machte. Sie sollen nach Leichtlen (die Zähringer S. 33) von dem Gegner der letzten königlichen Kammerboten in Schwaben, Erchinger und Berthold, der nach der Hinrichtung derselben erstmals wieder mit der Würde eines Herzogs von Schwaben bekleidet worden ist, von Burkhard I., abstammen. Die ersten Grafen von Aichelberg, welche in Urkunden genannt werden, finden wir im Gefolge der Hohenstaufen.[1]

2) »Philippus comes de Aichelberg« wird im J. 1130 als Zeuge genannt. Philipps Sohn ist wohl jener Graf v. Aichelberg, der mit seiner Gemahlin, der Tochter Mangolds von Otterswang, und seinem Sohne Egino im J. 1189 die Lehensherrlichkeit über einen Hof zu Hallendorf dem Kloster Weissenau schenkte. (Beschr. des OA. Waldsee. S. 120. Württ. Jahrb. 1833. S. 165.) Durch diese Verbindung scheinen die Grafen in den Besitz oberschwäbischer Güter gekommen zu seyn. Ein Graf Egino v. A. (ob der vorgedachte?) schenkte im J. 1245 dem Kloster Adelberg wegen demselben zugefügten Schadens all sein Recht zu Nassach und Erlinswang. Seine Gemahlin war Agnes, die Tochter Herzogs Conrad II. von Teck, wodurch er einen Theil der teck’schen Güter erhielt. (»Nos Diepoldus comes de Aichelberc .... auunculus noster Hermanus illustris dux de Tekke.« Urk. v. 1292.) Er scheint vor dem J. 1265 gestorben zu seyn und hatte einen Bruder, Diepold I., welcher an Agnes, Schwester des Grafen Ludwig v. Spitzenberg, vermählt war, die 1270 als Wittwe vorkommt. Er ist es wohl, der sich 1264 von Merkenberg (oben S. 218) nannte.

b) Egino’s Söhne waren Ulrich I. und Diepold II. (»Nos Ulricus comes de Aichelberc ... Diepoldus comes, frater noster.« Urkk. v. 1283 und 1293.) Diese versprechen 1292, das Kl. Sirnau bei Eßlingen nicht mehr zu beschädigen oder durch ihre Leute beschädigen zu lassen, sondern es nach Kräften zu schützen. Sie eignen 1298 den Wasacher Hof (Jordansbad) dem Hospital zu Biberach. (S. Beschr. des OA. Biberach S. 81 und 112.) Herzog Leupold von Österreich bestellt 1314 den Grafen Diepold zu einem Helfer und Diener seines Bruders, Königs Friedrich, daß er ihm mit seinen Vesten und 12 Helmen diene um 200 Mark Silbers. Im J. 1315 werden beide Brüder von Kaiser Friedrich beauftragt, der Stadt Eßlingen gegen Graf Eberhard v. Württemberg beizustehen.

  1. Den Grafen Wilhelm v. Aichelberg, welcher im J. 1125 mit einer Gräfin von Hohenberg vermählt gewesen seyn soll (Beschr. des OA. Rottenburg. S. 11.), treffen wir in keiner Urkunde.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_300.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)