Seite:OALeonberg 017.png

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des Bezirks bildet, beginnt mit blauen und röthlichten Mergeln,[1] in denen nicht selten Gyps, der bei Eltingen in großer Ausdehnung abgebaut wird und bei Kornthal in großer Ausdehnung eingelagert ist. Über diesen Mergeln entwickelt sich der Bausandstein (Schilfsandstein), zuweilen Equisetum columnare, Calamites arenaceus, Pterophyllum Jägeri u. s. w. enthaltend; auf demselben lagern die grellfarbigen, mit dolomitischen Steinmergeln und dem Kieselsandstein durchzogenen Letten (Mergel), in denen bei Gerlingen auch Gyps, zuweilen von rother Farbe, vorkommt. Diese Mergel gehen allmälig in den weißen, grobkörnigen Sandstein (Stubensandstein) über, welcher im Allgemeinen das Plateau der Keuperhöhenzüge bildet und nur stellenweise von den rothen Thonletten überlagert wird.

4) Von dem aufgeschwemmten Land ist der Diluviallehm über sämmtliche Formationen mehr oder weniger, hauptsächlich aber über das ganze Strohgäu verbreitet; in ihm finden sich häufig rundliche Knauer von Kalkmergeln (sog. Lößkindlein), oder, wie bei Ditzingen, lange, plattgedrückte, etwas wellige Stängel, welche ihn mit dem Löß in den Rheingegenden parallelisiren. Überdieß kommen noch kleine Schnecken, namentlich Helix hispida, var. Diluvii, Succinea oblonga u. a. in großer Menge vor.

5) Die Alluvialgebilde, welche sich meist in den Thalebenen und an den Ausläufern der Berge abgelagert haben, bestehen aus Lehm, Thon, Gerölle, Sand u. s. w.; jüngerer Süßwasserkalk (Kalktuff) kommt bei Mönsheim vor. Torf wurde schon bei Merklingen abgebaut und bei Eltingen, Warmbronn u. s. w. finden sich Spuren von Torf- und Moorlagern.

Im Allgemeinen zeigen die Gebirgsschichten ein sehr bedeutendes Einfallen von Westen nach Osten, so daß z. B. der Hauptmuschelkalk westlich von Weil d. St, um 720—740 Pariser Fuß höher liegt als bei Leonberg.


7. Pflanzen- und Thierreich.
A. Pflanzen.

Die Flora des Bezirks ist ziemlich mannigfaltig und bildet im Allgemeinen einen Übergang von der Flora des Unter- und Mittellandes zu der des Schwarzwaldes.

a) Bäume. Von den Laubhölzern kommen vor: die beiden Eichenarten

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 017. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_017.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Bei Kornthal findet man den untern Lettenkohlenmergel zuweilen in Würfeln krystallisirt, es sind deutliche Afterkrystalle des Steinsalzes.