Seite:OALeonberg 031.png

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B. Lage, Größe und Beschaffenheit.

Auf dem weitgedehnten fruchtreichen Flachlande in Nordosten und in der Mitte des Bezirks sind die Ortschaften: Heimerdingen, Hemmingen, Hirschlanden, Münchingen, Schökingen, Kornthal, Weil dem D., Bergheim (Hof), Gerlingen, Gebersheim und Rutesheim ausgebreitet. In dem Glems-Thale, welches dieses Flachland durchzieht, liegen die Orte Eltingen und Ditzingen; Leonberg und Höfingen haben ihre Lage theilweise an den Abhängen gegen das Glems-Thal. Im westlichen Theile des Bezirks, im Gebiet des Muschelkalks, liegen die Orte mehr in den Thälern, namentlich Weil der Stadt, Merklingen und Hausen im Würmthale; in Seitenthälern des letzteren: Münklingen, Malmsheim, Renningen und Heimsheim. Im Strudelbach-Thal liegt Flacht und im Thale des Grenzbachs Mönsheim. Die übrigen Orte im Westen des Bezirks, namentlich: Wimsheim, Friolzheim, Berghof und Perouse haben eine hohe Lage. Auf den Ausläufern des Schönbuchs im südöstlichen Theil des Bezirks liegen die Solitude und der Rappenhof; in den Thälern dieses Höhenzugs Warmbronn und Seehaus. Die Lage der Wohnorte ist meist gesund und mit wenigen Ausnahmen angenehm. Der höchstgelegene Wohnplatz ist der Berghof bei Merklingen und der tiefst gelegene die Hag-Mühle bei Hemmingen. Von den Dörfern liegt Perouse am höchsten und Ditzingen am tiefsten. Die größten Dörfer sind Renningen, Eltingen und Gerlingen, die kleinsten Hirschlanden und Hausen an der Würm. Die Orte sind in geschlossenen Räumen zum Theil etwas eng gebaut, übrigens im Allgemeinen ziemlich gut aussehend und mit meist reinlichen Ortsstraßen versehen. Das schönste Dorf ist Rutesheim, welches 1837 zu 2/3 abbrannte und hierauf ganz regelmäßig erbaut und mit breiten, gekandelten Straßen versehen wurde.


2. Gebäude.
A. Anzahl und Gattung.

Das Oberamt hat nach dem neuesten Kataster:

Haupt- und Wohngebäude   4361
Nebengebäude 3514
7875

worunter für öffentliche Zwecke 188, namentlich 32 Kirchen und Kapellen, und 52 Rath- und Schulhäuser. Auf ein Wohnhaus kommen im Durchschnitt 6,8 Menschen, (s. Tabelle I.)


B. Bauart und Material.

Die Bauart ist im Allgemeinen die gewöhnliche ländliche der altwürttembergischen unterländischen Ortschaften; nur Leonberg, Weil d.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 031. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_031.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)