Seite:OALeonberg 050.png

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in den anderwärtigen Bezirksorten Wurmberg, Iptingen, Weissach, Großglattbach, und die Mehrzahl der Berechtigten in Lomersheim.

Obgleich die Waldfrevel im Allgemeinen abgenommen haben, so sind die Waldungen denselben doch immer noch ausgesetzt, namentlich sind die Einwohner von Bothnang, Vaihingen und Rohr, welche die Staatswaldungen und die Gemeindewaldungen von Gerlingen, Leonberg etc. zum Betrieb des verderblichen Kleinholzhandels heimsuchen, gefährliche Nachbarn des Bezirks.

g) Weidenutzung. Nach dem Ergebnisse der Landesvermessung

beträgt die ganze Weidefläche 18231/8 Mrgn.
wozu noch die Öden kommen mit  17591/8 Mrgn.
es betragen somit beide 35822/8 Mrgn.

Davon sind Eigenthum des Staats 711/8 Mrgn., der Gemeinden 26705/8 Mrgn. und der Stiftungen 9 Mrgn., demnach ist die Weidefläche größtentheils (zu 2/3) im Besitze der Gemeinden. Am ausgedehntesten ist dieser Besitz in Heimsheim, wo die Weiden etc. 4803/4 Mrgn., in Weil d. St., wo sie 437 Mrgn. und ins Mönsheim, wo sie 382 Mrgn. betragen. Die Weiden sind sehr gesund und werden in der Regel nur mit Schafen befahren. Übrigens vermindern sich die Weideflächen immer mehr, da sie häufig als Allmandtheile an die Gemeindemitglieder abgegeben und von diesen in Kultur gebracht werden. Waldweide findet keine statt.

c. Viehzucht

Pferdezucht. Eigentliche Züchtung von Pferden wird im Bezirk nicht betrieben, dagegen ist die Pferdehaltung ziemlich beträchtlich. Am 1. Januar 1850 besaß der Bezirk 1462 Pferde, von welchen 52 unter 2 Jahr alt waren; es kamen somit auf eine Quadrat-Meile 280,8 Stücke und auf 20,3 Menschen ein Pferd; ein Stand der zu den mittleren des Landes gehört.[1] Die Pferde werden meist auf den Viehmärkten der Umgegend wohin sie von Händlern, hauptsächlich aus Bayern und von der Alp, gebracht werden, zweijährig gekauft und mit gutem Futter großgezogen. Nachdem die Pferde 4 – 5 Jahre alt und an den Dienst gewöhnt sind, werden sie von den Bayern wieder an Pferdehändler zum Verkauf nach Frankreich und in das Großherzogthum Baden abgesetzt. In den Orten Weil d. St., Eltingen, Merklingen, Mönsheim, Renningen, Münchingen und Hirschlanden ist die Pferdehaltung am bedeutendsten; die wenigsten Pferde haben Kornthal und Gebersheim. Zur Beförderung der Pferdezucht wurde von Seiten des Staats eine Beschälplatte in Weil d. St. errichtet, aber auch dieses Mittel reichte nicht hin, die Zucht, der sich hauptsächlich

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 050. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_050.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Vergl. Württ. Jahrbücher 1849. 1. S. 228.