Seite:OALeonberg 086.png

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Abgegangene Orte, wovon sich nach den betreffenden Ortsbeschreibungen noch einzelne Spuren finden, sind angezeigt:

Auf der Markung Eltingen, Heinzenbrunnen-Hof, Offenhausen (beim Seehaus) und ein Wald-Bruderhaus.
  "     "          "       Gerlingen, Unter-Hausen, liegt theilweise auch auf der Markung Weil dem Dorf.
  "     "          "       Hausen, Ober-Hausen (vermuthlich Seitenbach).
  "     "          "       Heimerdingen, Schnöde. (?)
  "     "          "       Hemmingen, Rohr.
  "     "          "       Heimsheim, auf der Hofstatt und auf dem Weilerfeld.
  "     "          "       Höfingen, Beisheim.
  "     "          "       Leonberg, Dulcheshausen.
  "     "          "       Renningen, Altheim, Ober-Renningen, beim sog. Oberbrunnen.
  "     "          "       Rutesheim, Miemingen, Bächlingen.
  "     "          "       Weil der Stadt, Bland, Thalacker, Grekkenbach.
  "     "          "       Weil dem Dorf, Ochsenberger Hof. (?)

Noch ist der unter dem Namen „Schanze“, auch Landgraben bekannten Überreste zu erwähnen, welche von einer während des Reichskrieges gegen Frankreich in den Jahren 1689—1697 durch den Markgrafen von Baden, als damaligem Reichsfeldherrn, zu Deckung der nordwestlichen Grenze gezogenen Verschanzung (vergl. v. Martens, Geschichte kriegerischer Ereignisse in Württemberg, S. 546), noch vorhanden sind. Die an vielen Stellen unseres Bezirks noch sichtbare und zum Theil wohl erhaltene Schanzlinie zieht, aus dem Oberamtsbezirk Maulbronn herkommend, bei dem Mönsheimer Gemeindewald „Angelsbusch“ auf die nördliche Grenze des Oberamts Leonberg, welche sie 1/2 Stunde lang einhält, von der ab sie dann in den von Wiernsheim nach Wimsheim führenden Weg einlauft. An diesem Weg bis nach Wimsheim fortziehend, kommt sie bald an die von letzterem Ort nach Friolzheim führende Vicinalstraße, an der sie bis nach Friolzheim bleibt und sofort eine Strecke weit die Vicinal-Straße von letzterem Ort nach Heimsheim einhält, bis sie am Fuß des Bezenbuckels dieselbe verläßt und neben einem Feldweg bis an die sog. Roßweide hinführt, wo sie dann die Landesgrenze zwischen Württemberg und Baden erreicht. Diese nun strenge verfolgend, verläßt sie den Bezirk 1/8 Stunde nordwestlich von Münklingen. Der Wall der Schanze ist 6—8' hoch und der außerhalb desselben gegen das angrenzende Ausland hinführende Graben 7' tief und etwa 10' breit; überdies war die verschanzte Linie an mehreren Stellen mit Redouten, Sternschanzen u. s. w. versehen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 086. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_086.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)