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4) der Vogtsbrunnen, dessen Quelle nordöstlich der Stadt sich befindet und 700 Fuß lang theils durch Gewölbe, theils durch in Felsen gehauene Gänge geleitet wird; 5) der Spitalbrunnen und 6) der Brunnen beim Dekanathaus.

Ein See besteht am Ende der Vorstadt, und am Fuß des Hügels, auf welchem die Stadt liegt, fließt die muntere Glems vorüber.

Am südlichen Ende der Stadt bestand früher ein Badhaus mit eigener Quelle; in neuerer Zeit ist im östlichen Stadttheil ein von den Einwohnern häufig besuchtes Bad eingerichtet worden, dessen Wasser hinter dem Badhaus mittelst eines Pumpbrunnens gewonnen wird.

Im Glemsthale zunächst der Stadt befinden sich mehrere Muschelkalksteinbrüche, welche Straßenmaterial liefern, und am Engelberg werden Keuperwerksteine abgebaut, die in der ganzen Umgegend gesucht sind.

Die Einwohner sind im Allgemeinen fleißig, sparsam und haben viel religiösen Sinn, der nicht selten in Pietismus übergeht. Im Allgemeinen sind die Vermögensumstände der Einwohner mittelmäßig, zum Theil sogar dürftig; die Mittel des Erwerbs bestehen in Feldbau mit Viehzucht und in einem nicht unbeträchtlichen Gewerbebetrieb.

Was die Bevölkerungs-Verhältnisse betrifft, so zählte die Stadtgemeinde am 3. Dezember 1848 2445 Angehörige, und zwar 1196 männliche, 1249 weibliche. Im Jahr 1846 (3. Dez.) hatte sie deren 2379, und zwar 1160 männliche, 1219 weibliche, welche mit Ausnahme von 9 Katholiken und 1 von besonderem christlichem Bekenntniß sämmtlich der evangelisch-lutherischen Kirche angehören.

Am 1. November 1832 war die Zahl der Angehörigen 2033 (982 männliche, 1051 weibliche); davon waren damals ortsabwesend 323, Fremde anwesend 212; die ortsanwesende Bevölkerung belief sich also auf 1922.

Am 3. Dez. 1846 betrug die ortsanwesende Bevölkerung 2306.

Die Zahl der Ehen war 1832 - 366; 1846 - 401
0"e Z"hl d"r Wittwer 1832 - 38; 1846 - 46
0"e Z"hl d"r Wittwen 1832 - 62; 1846 - 58
0"e Z"hl d"r Geschiedenen       1832 - 2; 1846 - 5.

Familien waren vorhanden 1846 535. Auf 1 Familie kamen daher 1846 4,4, auf 1 Ehe 5,9 Angehörige.

Im Durchschnitt der zehn Jahre von 1836-46 war die Zahl der jährlichen Geburten 98,0; darunter uneheliche 9,9. Es kommen hienach auf 1000 Einwohner 44,0 Geburten (oder auf 23 Einwohner 1 Geburt); unter 100 Geburten waren 10,1 unehelich, oder die unehelichen Geburten verhalten sich zu den ehelichen wie 1:10. Dieses Verhältniß

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 093. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_093.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)