Seite:OALeonberg 147.png

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und häufig ein hohes Alter erreichen. Die Ernte tritt um acht Tage später ein, als in dem Enzthal und dessen Seitenthälern. Gewitter sind selten und Hagelschlag noch seltener, da der nahe, mit Nadelholz bestockte Büchelberg (bei Lehningen im Baden’schen) eine Wetterscheide bildet.

Der ziemlich unregelmäßig gebaute, im Allgemeinen mit reinlichen, theils steinbeschlagenen, theils gepflasterten Straßen versehene Ort hatte früher 3 Thore und ringsum eine starke Mauer mit Graben und Wall; die Mauer ist großentheils noch erhalten, dagegen sind Thore, Graben und Wall zu Anfang dieses Jahrhunderts abgegangen. Die Gebäude sind meist unansehnlich, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut, nachdem damals die Stadt beinahe ganz abgebrannt worden war (s. u.).

Von allgemeinerem Interesse ist ein hienach dargestelltes, dem Staate gehöriges, derzeit als Fruchtspeicher benütztes Gebäude, das am nördlichen Ende auf der höchsten Stelle des Städtchens gelegene alte Schloß, welches ehrwürdig über den Ort hervorragt und zu der malerischen Ansicht desselben wesentlich beiträgt.


Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_147.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)