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Behörden und unter diesen: goß „1716 mich Christian Ginther zu Heimsheim.“ Die Baulast der Kirche hat die Stiftungspflege. Am westlichen Ende der Vorstadt liegt der mit einer Mauer umfriedigte Begräbnißplatz, welcher nach einer über dem Eingang angebrachten Jahrszahl 1588 angelegt wurde. Gegenüber der Kirche steht das wohlerhaltene Pfarrhaus nebst Nebengebäuden und Garten, wovon der Staat die Baulast hat. Ziemlich mitten im Ort liegt das 1782 im Rococostyl erbaute und 1833 renovirte, gut erhaltene Rathhaus. Ein neuerbautes, schönes Schafhaus steht außerhalb des Orts an der Straße nach Mönsheim.

Die Markung, welche nicht nur von dem Gotzenbach-Thale, sondern auch von mehreren Trockenthälern durchzogen wird, ist ziemlich uneben und hat im Allgemeinen einen fruchtbaren, mehr schweren als leichten Boden. In einigen Distrikten schlägt der Lehm, in andern die Kalkerde vor; die Unterlage bilden der Hauptmuschelkalk, die Anhydritgruppe, der Wellendolomit und nur in geringer Ausdehnung der bunte Sandstein.

Die fleißigen Einwohner befinden sich in mittelmäßigen Vermögens-Umständen; ihre Haupterwerbsquellen bestehen in Feldbau, Viehzucht und etwas Holzhandel.

Das Städtchen hatte 1848 am 3. Dezember 1298 Ortsangehörige, und zwar 632 männliche, 666 weibliche. Am 3. Dezember 1846 waren es 1263 (603 männliche, 660 weibliche), welche mit Ausnahme von 4 Katholiken und 4 christlichen Dissidenten, sämmtlich der evangelisch-lutherischen Kirche angehören.

Am 1. November 1832 zählte man 1169 Angehörige (567 männl., 602 weibl.). Die ortsanwesende Bevölkerung im Jahr 1846 betrug 1277 (608 männliche, 669 weibliche).

Familien waren im Jahr 1846 316. Die Zahl der Ehen war 1832 207; 1846 213. Es kamen somit auf 1 Ehe 5,9, auf eine Familie 4,0 Einwohner.

Im Durchschnitt der zehn Jahre von 1836–46 betrug die Zahl der jährlich Geborenen 48, unter denen 3,7 unehelich waren. Es kommen also auf 1000 Einwohner 39 Geborene (oder 1 Geburt auf 26 Einwohner) und unter 100 Geburten befanden sich 7,7 uneheliche (oder die unehelichen verhalten sich zu den ehelichen, wie 1:12,05). Gestorben sind nach eben diesem Durchschnitt jährlich 45 (23 männliche, 22 weibliche); auf 1000 Angehörige kommen hienach 36 Gestorbene (oder ein Todesfall auf 28 Lebende), und zwar auf 1000 Personen männlichen Geschlechts 39, auf 1000 Personen weiblichen Geschlechts 34 Sterbfälle. Auf 100 Gestorbene treffen 107,6 Geborene.

Der natürliche Zuwachs der Bevölkerung betrug von 1836–1846

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_150.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)