Seite:OALeonberg 206.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Spuren von einer künstlich angelegten, wohlgepflasterten Straße (Römerstraße), die sich an den gegen Heimsheim ziehenden sogenannten „alten Postweg“ anschließt. Die sogenannte „Weinstraße", welche früher von Nußdorf nach Friolzheim führte, durchschneidet 1/2 Stunde südlich von Mönsheim die Straße nach Flacht. Bei dem Walde „Angelesbusch“ zieht der Landgraben (s. den allg. Theil) in den Bezirk und bildet auf längere Zeit die Markungsgrenze zwischen Mönsheim und Wiernsheim.

Die zur Orts-Markung gehörige Sägmühle, zugleich Gyps- und Öl-Mühle, liegt als abgesonderter Wohnsitz unterhalb des Dorfs, am Grenzbach.

Mönsheim - unentschieden ob das obere oder das untere - erscheint zuerst um 1140 im Hirschauer Schenkungsbuch (Cod. Hirs. 63); Friedrich von Entringen beschenkte hier damals das Kloster Hirschau mit einer Hube. Der Ort wird hier Mebosheim genannt, was der Codex selbst mit Mensheim erklärt.

Sonst hatte auch frühzeitig das Kloster Weissenburg im Elsaß hier Güter, womit es die Markgrafen von Baden belehnte; so wurde namentlich Markgraf Hermann von Baden am 25. Mai 1291 mit Untermönsheim (Menszheim inferius), nemlich der Veste Diepolzburg, dem Kirchenpatronat und allem dortigen Klosterbesitz belehnt. [1] Nachher verlautet nichts mehr von dem Kloster Weissenburger Besitz, dagegen belehnten die Markgrafen Friedrich und Rudolf von Baden, Söhne des eben genannten Markgrafen, am 2. Jan. 1308 den Ritter Machtolf von Mönsheim mit dem hiesigen Kirchensatz (Original im Stuttg. Staatsarchiv, Sachs, Baden 2, 90).

Bei den ältesten bekannten Herren von Mönsheim kann nicht zwischen dem obern und untern Mönsheim unterschieden werden; Familienwappen war eine Hagscheere (Sattler, Topogr. 129). Konrad, Ritter von Mönsheim, genannt Wendephaf, verkaufte mit Willen seines Lehensherrn, Otto von Roßwag, am 29. Aug. 1260 alle seine Güter in Wimsheim an das Kloster Maulbronn für 26 Pfd. Heller. Nachher erscheint Eberhard von Mönsheim, dessen Söhne Konrad und Eberhard am 8. Juli 1304 Güter und Pfarrsatz in Dagersheim, welche bis zum Jahr 1339 bei der Familie blieben, von Graf Gottfried von Tübingen erwarben. Machtolf, Ritter von Mönsheim 1308, ist schon oben erwähnt. Konrad Schöpflin, Ritter von Mönsheim, erwirkte sich im Jahr 1339 von seinem Lehensherrn, Markgraf Rudolf von Baden, die Erlaubniß, die „zu dem Niedern Mensheim gelegenen" Güter, welche seinem Schweher, Herrn Machtolf

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_206.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Trad. Wizenb. ed. Zeuss 314; Mone, Quellensammlung 1, 219; bei letzterem steht „die Poltzburg“ statt „Diepolzburg“.