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Von verschiedenen Kaisern erfreute sich die Stadt namhafter Privilegien,[1] theils neu verliehener, theils blos bestätigter, wie von Kaiser Karl IV. den 27. Januar 1348, den 1. August 1355, den 5. November 1360, den 23. April 1370, von König Wenzel den 27. Juli 1376, den 28. Juli 1384 und 21. Januar 1398; von König Ruprecht den 10., 12. und 13. August 1401; von Kaiser Sigmund den 10. August 1433 und den 21. Juni 1434,[2] diesmal mit dem Beisatz, daß diese Stadt mit der Stadt Eßlingen gleiche Gnaden, Freiheiten und Rechte genießen solle; von Kaiser Friedrich IV. vom 11. Juli und 24. September 1442 und vom 10. Juni 1458; von Kaiser Karl V. den 2. Februar 1521 und den 27. März 1538; von König Ferdinand den 12. Juni 1559; von Kaiser Maximilian II. den 17. April 1566; von Kaiser Rudolph II. den 8. August 1582; von Kaiser Mathias den 10. Oktober 1613; von Kaiser Ferdinand III. den 30. Juni 1651; von Kaiser Leopold den 27. Mai 1667.

Freie Pürsch sichern der Stadt zu die Privilegien vom 12. Juni 1559, vom 17. April 1566, vom 14. Oktober 1613 und vom 30. Juni 1651. [3] Erlaubniß zur Judenaufnahme und zur Verwendung ihres Schutzgeldes für den Stadtbau ertheilte Kaiser Karl IV. den 5. November 1360. [4]

In mehreren dieser Privilegien, schon in dem vom 27. Januar 1348, durch Kaiser Karl IV., ist der Stadt versprochen, daß sie nicht verpfändet werden sollte, nachdem sie bereits im Jahr 1336 in dieser Beziehung eine unangenehme Erfahrung gemacht hatte; wenigstens verhieß den 1. August d. J. Graf Ulrich von Württemberg die ihm um 6000 Pfd. Heller verpfändete Stadt Donauwörth dem Kaiser Rudolf gegen die Stadt Weil zurückzugeben (Reg. Boic. 7, 157). Gleichwohl „verpfändete und versetzte“ noch nach gegebenem Privilegium der Nichtverpfändung derselbe Kaiser Karl IV., welcher auch sonst einmal das hiesige Schultheißen-Amt und Ungelt an Albrecht von Bönnigheim für 100 Mark Silber, Straßburger Gewichts, zum Pfand gab (laut Urkunde König Ruprecht’s vom 29. Sept. 1404. Chmel Reg. Rup. nr. 1858), den 24. August 1376 an Graf Eberhard von Württemberg, den Greiner, welcher damals seine Landeshoheit über die Reichsstädte auszudehnen trachtete, „seine und des Reichs Stadt zu Weil, mit dem Schultheißenamt und der Vogtei daselbst und mit allen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_257.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Urkunden bei Lünig 14 b., 587-613.
  2. Die Urkunde Kaiser Sigmund’s vom 1. April 1418 ist nach Aschbach, Kaiser Sigmund 2, 478, unächt.
  3. In späterer Zeit durfte die Reichsstadt freie Pürschgerechtigkeit nur auf das kleine Gewild ausüben, weil die große Jagd gegen Erlassung des Brennholzzolls vertragsmäßig an Württemberg überlassen worden war.
  4. f) Glafey, Anecd. 420. Juden kommen übrigens schon 1282 hier vor, Cleß C, 678.