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Trinkwasser nur aus Pump- und Ziehbrunnen. Der zur Gemeinde Markgröningen gehörige Hardthof leidet zuweilen Wassermangel und in den Orten Ludwigsburg, Neckarweihingen und Zuffenhausen lassen die Brunnen in trockenen Jahrgängen etwas nach, doch nicht in dem Grade, daß eigentlicher Wassermangel entstünde.

Periodisch fließende Quellen (sogenannten Hungerbrunnen) kommen, mit Ausnahme von Benningen, Kornwestheim, Poppenweiler, Schwieberdingen, Thamm und Zuffenhausen, auf allen Markungen vor.

b. Mineralquellen.

In Kornwestheim entspringt aus den obern Schichten des Muschelkalks eine Mineralquelle, die (nach Rühlen) gegen 2 Gr. Bittersalz (wasserfrei) und eine geringe Menge von schwefelsaurem und kohlensaurem Kalk enthält, die früher zu Bädern benützt wurde (s. Sigwart, Übersicht der im Königreich Württemberg befindlichen Mineralwasser, S. 14). Ganz reines gesundes Wasser, das nicht selten von Kranken genossen wird, führen der Klingelbrunnen bei Aldingen, das Erbsenbrünnle in Hoheneck, der Badbrunnen in Markgröningen, der Maulbrunnen in Möglingen u. s. w. (s. auch die Ortsbeschreibung). Einige Brunnen in Asperg führen gypshaltiges Wasser, das nicht allein zum Kochen untauglich ist, sondern auch der Gesundheit unzuträglich seyn soll.

c. Flüsse und Bäche mit ihren Thälern.

Der sämmtliche Gewässer des Bezirks aufnehmende Neckar erreicht 1/2 Stunde südlich von Aldingen die Oberamtsgrenze, bildet diese mit wenigen Abweichungen 3/4 Stunden lang gegen die Oberämter Canstatt und Waiblingen, um 1/2 Stunde südlich von Poppenweiler in den Bezirk einzutreten. Etwa eine halbe Stunde südlich von Benningen tritt er wieder auf die Grenze, zwischen dem diesseitigen Bezirk und dem Oberamt Marbach; dieselbe bis Benningen bildend, geht er abermals in den Bezirk ein und verläßt denselben unterhalb Geisingen, nachdem er kaum vorher noch eine kurze Strecke die Bezirksgrenze gebildet hatte. Während seines Laufs durch den Bezirk, welcher nach der Strombahn 61/2 Stunden beträgt, fließt er an den Orten Aldingen, Neckargröningen, Poppenweiler, Neckarweihingen, Hoheneck, Benningen, Beihingen und Geisingen vorüber. Die allgemeine Richtung des Flusses, abgesehen von den einzelnen Krümmungen, ist von der Stelle, wo er den Bezirk betritt, bis Benningen eine nördliche, von da bis zu seinem Austritt eine westliche.

Der Fall des Neckars beträgt von Canstatt bis zum Einfluß

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 008. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0008.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)