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Zuckerbirnen, Butterbirnen, Eierbirnen, Schweizer Wasserbirnen, Johannisbirnen, Schnabelsbirnen, Bergamotte, Crasanne, Geishirtlen etc. Von Steinobst pflanzt man hauptsächlich Zwetschgen, Pflaumen, Reinclauden, weniger Kirschen, zuweilen Aprikosen und Pfirsiche. Das Obst wird theils gemostet, theils nach Außen, zunächst nach Ludwigsburg und neuerlich sogar nach Frankfurt verkauft. In günstigen Jahren sind es hauptsächlich die Orte Markgröningen, Eglosheim, Schwieberdingen, Thamm, Benningen, Beihingen, Geisingen, Heutingsheim, welche von ihrem Ertrag über den eigenen Bedarf nach Außen absetzen. Der Obstertrag des Bezirks betrug nach der Schätzung im Jahr 1858 –> 76.700 Sri. Kern- und 1240 Sri. Steinobst. Baumschulen bestehen in Ludwigsburg, Aldingen, Beihingen, Kornwestheim, Markgröningen, Möglingen, Neckargröningen, Oßweil, Poppenweiler, Schwieberdingen, Thamm und Zuffenhausen. Aus denselben, wie aus den Weinbergen, hauptsächlich aber von Stuttgart, Eßlingen, Hohenheim etc. werden die Jungstämme bezogen.

Maulbeerpflanzungen für die Seidenzucht sind früher in den Schloßgärten zu Ludwigsburg und neuerlich auch auf der K. Hofdomäne Seegut gepflegt worden.

f. Waldbau. Von der Waldfläche des Bezirks mit 29305/8 Morgen gehören dem Staat 11357/8 Morgen, der K. Hofdomänen-Kammer 3437/8 Morgen, den Gemeinden und Stiftungen 10711/8 Morgen. Der Bezirk ist der waldärmste des ganzen Königreichs. Auf einen Einwohner kommen nur 34,4 Ruthen Wald.

Die Waldungen gehören in die Forstamtsbezirke Bönnigheim, Revier Ensingen, Leonberg, Revier Solitude und Reichenberg, Revier Winnenden.

Die Waldungen liegen in kleinen Complexen in dem Bezirke zerstreut und zwar an der südlichen Bezirksgrenze auf der Markung Zuffenhausen, an der nördlichen Bezirksgrenze auf den Markungen Markgröningen und Geisingen, in dem östlichen Theile und an der östlichen Grenze des Bezirks auf den Markungen Oßweil und Poppenweiler; in der Mitte des Bezirks liegen nur bei Asperg das Osterholz und bei Ludwigsburg der Favoritpark und der Salonwald. Neuester Zeit hat die Gemeinde Asperg 66 Morgen von dem Osterholz ausstocken und zu Feld umwandeln lassen; auch sind auf der Markung Oßweil Waldausstockungen, jedoch von nicht beträchtlicher Ausdehnung, vorgenommen worden.

Der verschiedene im Allgemeinen für die Holzproduction günstige Waldboden richtet sich nach den anstehenden Gebirgs- und

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 049. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0049.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)