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Hienach standen von 1000 Seelen der städtischen Bevölkerung 292 im Kindesalter von 0 bis 14 Jahren, während nur 79 über 60 Jahre zählten, so daß sich also 629 im Alter zwischen 14 und 60 Jahren befanden.

Nach dem Ergebniß des zehnjährigen Durchschnittes von 1836/46 wurden hier jährlich 237,6 Kinder geboren, worunter 26,9 uneheliche; es kommen somit auf 1000 Einwohner 37,9 Geburten (1 auf 26,3) und auf 100 Geburten 11,3 uneheliche (1 auf 8,8).

In demselben Zeitraum starben jährlich 218,4 (111,8 männl., 106,6 weibl.), wonach von 1000 Lebenden jährlich 34,9 gestorben sind (1 Todesfall auf 28,7), und es kommen hiebei auf 1000 männl. Angehörige 38,2, auf 1000 weibl. Angehörige 31,9 Sterbfälle.

Auf 100 Gestorbene treffen 108,8 Geborene, und es betrug der natürliche Zuwachs zur Bevölkerung in jenem Zeitraum 192 (79 männl., 113 weibl.), die wirkliche Zunahme aber 336 (150 männl., 186 weibl.) Seelen.

Ausgezeichnete Ludwigsburger sind: Christmann, Joh. Fried., geb. 9. Sept. 1752, im Tübinger Stift gebildet, seit 1784 bis zu seinem am 21. Apr. 1817 erfolgten Tode Pfarrer in Heutingsheim, ein eifriger Schriftsteller besonders im religiösen und musikalischen Fache.

Franquemont, Fried. Graf v., geb. den 5. März 1770, k. württ. General der Infanterie, 1816–1829 Kriegsminister, einer der ausgezeichnetsten württembergischen Feldherrn und ein Mann von dem biedersten Charakter, gestorben zu Stuttgart den 2. Jan. 1842 (Neuer Nekrol. der Deutschen 1842a, 19–26).

Hügel, Aug. Ferd. Freih. v., geb. den 11. Sept. 1775, Generallieutenant 1820, Commandant der ersten Infanteriedivision und Gouverneur von Stuttgart 1837, gestorben zu Stuttgart den 19. Oct. 1837 (Württ. Jahrb. 1840 S. 261).

Kerner, Karl Friedr., Sohn des Oberamtmanns, Regierungsraths, geb. den 7. März 1775, im Krieg als Artilleriecommandant und im Frieden durch Emporbringung der württ. Eisenwerke ausgezeichnet, von König Friedrich in den Freiherrnstand erhoben, gestorben als k. württ. Geh.Rath und Präsident des Bergraths zu Stuttgart den 12. Apr. 1840 (Schwäb. Chron. v. 19. Mai 1840).

Kerner, Justinus, Bruder des vorhergehenden, geb. den 18. Sept. 1786, von 1818–1851 Oberamtsarzt in Weinsberg, wo er noch lebt, berühmt als lyrischer Dichter, auch bekannt durch seine Schriften über die Geisterwelt, über das Fettgift und über das Wildbad. Seiner Vaterstadt gilt manche belebte Schilderung in seinem „Bilderbuch aus meiner Knabenzeit. Braunschweig 1839. 8.″

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0130.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)