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Bebenhausen (seit 1304, Reg. Boic. 5, 69) und der Eßlinger Spital (einzelne Zehnten 1377 ff.).

Die hiesige Kirche, welche, wie bereits bemerkt, um 1100 dem Kloster Hirschau gehört hatte, später jedoch von diesem Kloster wieder abkam, war lange Zeit im Besitz der Burggrafen von Kaltenthal, von welchen sie auch mit Stiftungen bedacht wurde (s. z. B. Urk. von 1345. Reg. Boic. 8, 31). Am 29. Nov. 1380 verkaufte diese Kirche den Kirchensatz, Widemhof mit zugehörigen Leibeigenen und Zinsleuten Hans von Kaltenthal für 1475 Pf. Heller an das Stift zu Stuttgart, welches laut Mandat des Papstes Bonifacius IX. vom 20. Apr. 1398 gegen Zutheilung der Congrua an einen beständigen Vicar die Erlaubniß zur Einverleibung derselben erhielt.

Noch im Jahre 1488 stiftete Kaspar von Kaltenthal in Aldingen eine Pfründe für sein und seiner Vorfahren Seelenheil auf den St. Nikolaus-, St. Barbara- und St. Sebastiansaltar, worüber Ludwig Vergenhans, Probst in Stuttgart, den 20. Jan. d. J. urkundete; die Verleihung dieser Pfründe sollte fortwährend den Herrn von Kaltenthal verbleiben.

Über das Stift Stuttgart kam der Pfarrsatz an die Krone Württemberg, die gegenwärtige Besitzerin desselben.


Asperg,


Gemeinde II. Kl. mit 1927 Einw.; worunter 37 Kath.; nämlich: a. Asperg, Pfarrdorf mit Marktrecht, evang. Pfarrei. b. Hohen-Asperg, Festung, mit einem evang. und einem kath. Garnisonspfarrer.[1]

Das ansehnliche, ziemlich regelmäßig angelegte Dorf ist am südlichen Fuß des frei aus der Ebene sich kräftig erhebenden Aspergs, theils an dem untern Abhang des Bergs selbst, größtentheils aber in einer sanften Einsattelung, gerade auf der Wasserscheide zwischen dem Neckar- und Enzgebiet gelegen. Wie auf der einen Seite des Orts der Asperg, so erhebt sich auf der andern, nur etwas weiter entfernt und minder hoch der lang gestreckte Siechenberg mit dem kleinen Aspergle auf dem Rücken, so daß das Dorf gleichsam in einem weiten Thale liegt, zu dem der Asperg den rauhen


  1. Literatur: Hoch, Imman., Geschichte der würtemb. Veste Hohen-Asperg und ihrer merkwürdigsten politischen und anderer Gefangenen. Biffart, M., Oberlieutenant, Geschichte der württembergischen Veste Hohen-Asperg u. ihrer merkwürdigsten Gefangenen. Mit 5 Holzschnitten. Stuttgart, Aue 1858. 8.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0164.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)