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hier begütert. Das Eßlinger Spital erkaufte den 13. Sept. 1300 einen Hof sammt Zugehör von Albrecht Brennmül von Hochdorf für 81 Pf.

Der „Küchenmeisterhof“ gehörte vor Zeiten den Herren von Kaltenthal.

An hiesiger Kirche kommt vor in den Jahren 1275–77 H. (von Cannstatt) canonicus in Sindelfingen rector ecclesiae in Westheim (St.A.). Eine Frühmeß zum Marienaltar wurde im Jahr 1365 durch das Kloster Bebenhausen, den Vogt Konrad, genannt Klein-Konrad und das hiesige Gericht gestiftet. Auch bestund hier eine St. Ottilien-Caplanei, welche demselben Kloster gehörte.

Das Meßneramt vertauschte Graf Ulrich von Württemberg im Dez. 1452 dem Kloster Bebenhausen gegen dessen Antheil am großen Zehnten zu Waiblingen.

Mit dem Kloster Bebenhausen kam der Pfarrsatz an Württemberg, wie auch heut zu Tage von der Krone allein das Patronats- und Nominationsrecht zur hiesigen Kirchenstelle abhängt.

Als Filial gehörte hieher Zazenhausen, wo jetzt ein ständiger Pfarrverweser ist.

Aus den besondern Schicksalen des Dorfes ist der Jammerzeit des Jahres 1635 zu gedenken, in welchem 316 Personen der Pest erlagen.


Markgröningen,


Gemeinde II. Kl. mit 3145 Einw., wor. 18 Kath. Markgröningen, Stadt, mit Aichholz, Bruckmühle mit Glasershaus, Obere Mühle mit Raisershaus, Ölmühle, Papiermühle, Schönbühlhof, Weiler, Spitalmühle, Thalhausen, Weiler, Untere Mühle. Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Hohen-Asperg eingepfarrt[1].

Die Stadt Markgröningen liegt 2 Stunden westlich von Ludwigsburg unter dem 26° 44′ 40, 48 östlicher Länge und 48° 54′ 18, 11 nördlicher Breite; die Erhebung über das Mittelmeer beträgt an der Erdfläche der Pfarrkirche 788,0 Württembergische oder 695,0 Pariser Fuß.

An dem nördlichen Saume des getreidereichen Strohgäus, zwischen dem Glems- und dem Remminger Thal, hat die altersgraue Stadt eine freie und gesunde Lage; ihre Figur bildet beinahe ein Eirund, das nur an der nördlichen Seite etwas eingedrückt erscheint. Obgleich der Ort von seinem ehemaligen städtischen Schmuck im


  1. Literatur: L. F. Heyd, Geschichte der vormaligen Oberamtsstadt Markgröningen. Stuttgart 1829. 8.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0247.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)