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genannt der More, Wolf von N. genannt der Brackenheimer 359. Gerbert. Hist. nigr. silv. 3, 293), Konrad, Georg, Johann (Hans genannt Schlegel 15. Jahrh. Anfang), Ludwig, Philipp, Bernhard (ein solcher zeichnete sich als Kriegsheld aus unter K. Friedrich IV.) u. m. a. Das Geschlecht verzweigte sich in mehrere Äste; mehrere Glieder thaten sich auch im geistlichen Stande hervor; Johann v. Nippenburg war z. B. im Jahr 1448 Deutschordens-Comthur zu Heilbronn. Das Wappen der Familie war ein geöffneter Adlersflug im blauen Felde. Nachdem Philipp von N. den 13. Juni 1515 durch Herzog Ulrich von Württemberg mit dem Erbschenkenamt belehnt worden war, kamen in’s Wappen noch die drei Pokale. Die Besitzungen der Familie waren in der Nähe Nippenburgs, welches unter württembergischer Landeshoheit zum ritterschaftlichen Kanton Neckar-Schwarzwald gehörte, bei Schwieberdingen, Pflugfelden, Oßweil; zeitweise gehörten ihr die Burg Klein-Ingersheim, die Veste Bromburg im Zabergäu, der Burgstall Ditzingen, Antheile an Heimerdingen, Schöckingen u. a. m. Noch heutzutage lebt der Name des Geschlechts, von dem im Ausland noch am Ende des 17. Jahrhunderts ein Zweig blühte (Gauhe Adelslexicon 1114), aber längst ausgestorben ist, als Beiname im gräflichen Hause Bissingen fort, im welchem Johann Friedrich von Bissingen, k. k. östreichischer Kriegsrath, Vicerichter des kaiserl. Reichshofsgerichts zu Rotweil im Jahr 1646 Catharina von Nippenburg, Tochter Ludwigs von Nippenburg, ehlichte. 1

Nippenburgische Besitzungen zu Nippenburg, Schwieberdingen (mit 1/3 der vogteilichen Obrigkeit) und zu Wankheim gelangten – unter württ. Lehensoberherrlichkeit – mittelst Heirath an den Tochtermann Wilhelms von Nippenburg, Johann Heinrich von Stokheim † 1630, aus einer rheingauischen Familie, Director der ritterschaftlichen Cantone Neckar-Schwarzwald und Ortenau, seit 1611 Gemahl der Anna Benedikta von Nippenburg und vererbten sich von diesem Paare auf ihren Sohn Johann Eberhard von Stokheim zu Elfeld, württemb. Oberrathspräsident, Hofgerichtsassessor und Director der Rittercantone Neckar-Schwarzwald und Ortenau († 1676 Leichsermon fol.). Die ältere der zwei hinterlassenen Töchter dieses letzteren, Friederike Juliane (geb. 1668) brachte bei ihrer Heirath mit dem badendurlachischen Geheimenrath und Ritterhauptmann des Cantons Neckar-Schwarzwald, Carl Ludwig Leutrum von Ertingen (geb. 1655. † 1734) im Jahr 1685 diesem das Schloßgut Nippenburg zu. Seine Nachkommenschaft ist noch im Besitze, gegenwärtig Adolf Friedrich Philipp Balduin von Leutrum, kön. württ. Kammerherr und Legationsrath a. D.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0322.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)