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eine ausgebreitete Aussicht hat. Er gehört zum Theil zu der Markung Zwiefaltendorf.

Anderer untergeordneter Punkte wird in der topographischen Abtheilung noch erwähnt werden. Zu den höchsten Punkten gehört auch noch der Berg Stetten bey Feldstetten.

2. Thäler.
a. bewässerte Thäler.

Das Oberamt enthält mehrere Thäler, wovon aber nur drey von einiger Bedeutung sind, in welche zugleich alle übrigen einmünden. Diese Thäler, welche alle drey in das Donauthal ausmünden, und ihre Namen von den durch dieselben laufenden Flüßchen haben, sind:

1) Das Lauterthal.

Das bedeutendste Thal des Oberamts. Es beginnt mit dem Ursprung der Lauter bey Offenhausen und endet, von Nordost nach Südost streichend an der Donau unterhalb Lauterach im Oberamt Ehingen.

Das Thal macht mannichfaltige, jedoch nicht sehr bedeutende, Krümmungen. Seine Länge beträgt mit Einrechnung der Krümmungen 81/9 Würt. oder 63/5 schwäbische Reisestunden; seine Breite ist sehr verschieden, im Ganzen ist das Thal sehr enge und seine größte Breite steigt nirgends auch nur auf 1/2 Viertelstunde. Das Thal ist ziemlich tief eingeschnitten, doch, wie fast alle südlichen Thäler der Alp, minder tief, als die nördlichen, in das Neckarthal auslaufenden Thäler. Es gehört zu den sehenswerthesten Thälern des Landes, sowohl in Rücksicht auf Naturschönheiten und Merkwürdigkeiten, als insbesondere auch in Rücksicht auf die vielen Schlösser, Burgen und Ruinen, die sich darin finden, und deren man nicht weniger als 14 darin zählt, ohne die Ruinen eines Klosters und die geringen Überreste von 5 weiteren Burgen zu rechnen.

Im Allgemeinen ist der Charakter des Thals wildromantisch: majestätische Felsen – stumme Zeugen vergangener

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen022.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)