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die Höhle selbst, mit Wasser angefüllt. Die Ach hat darin ihren Ursprung und strömt in solcher Fülle daraus hervor, daß sie gleich nach ihrem Erscheinen eine Mühle treibt. Wer daher die Höhle besuchen will, muß sich eines Nachens mit Lichtern bedienen. Die Höhle erweitert sich gleich hinter dem Eingang, die Tiefe des Wassers aber steigt von 4 bis auf 36 Fuß. Gleich in der ersten Halle steht in der Mitte ein Felsen, der wie eine Insel aus den Fluthen hervorragt; hinter demselben zieht die Höhle theils in engern Gängen, theils in weitern Grotten, immer aber in dichter Finsterniß fort. Befahren kann sie auf ungefähr 600 Fuß weit werden. Sie befindet sich in dem dichten Jura-Kalkstein; ihr Wasserspiegel liegt, nach der unten mitgetheilten Tabelle, 1688 P. Fuß über der Meeresfläche. Eine Abbildung davon findet sich bey dem Morgenblatt Jahrgang 1809. Nr. 43. Weiter oben im Glasthale, in den Felsen von Altehrenfels und weiter hinauf, gibt es noch mehrere ansehnliche Höhlen und Grotten, deren Wände zum Theil mit schönen Tropfsteinen überzogen sind. Auch bey Laichingen befindet sich eine sich weit hinziehende Höhle, deren Eingang aber sehr eng und beschwerlich ist.


5. Gewässer.
a. Quellen.

Ein Hauptmangel der Alpbezirke ist der Mangel an Quellwasser, der zwar in den Thälern gemeiniglich durch fließendes Wasser ersetzt wird, desto drückender aber auf dem Gebiet wird, wo die meisten Orte kein anderes Wasser haben, als was sie von den Dächern in Cisternen und Hülen sammeln, und wenn auch diese vertrocknen, wie es in dürren Sommern häufig geschieht, ihr Wasser oft Monate lang Stunden weit in Fässern herbey holen müssen. Dieß ist auch der Fall in dem Oberamtsbezirke Münsingen und war es insbesondere in den Jahren 1811, 1818, 1822, wo der Eimer Wasser in Mehrstetten z. B. mit 48 kr. bezahlt wurde. Von den Gebirgsorten haben nur folgende 12 Quellwasser: Münsingen, Hayingen,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen038.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)