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davon gebaut. Die merkwürdigste geognostische Erscheinung aber ist der Basalt, der in Würtemberg von den Mineralogen zuerst in unserm Oberamte beobachtet worden und dessen Vorkommen um so merkwürdiger ist, als neuere Beobachtungen seine vulkanische Natur fast unwiderleglich darthun. Er kommt in dem Oberamte an zwey Orten, an dem Eisenrüttel bey Dottingen und an dem Sternenberg bey Offenhausen, vor. An dem Eisenrüttel, wo er vor 25 Jahren zuerst von dem Professor Rösler und dem Bergrath Wiedemann beobachtet worden ist,[1] kommt er in großen Blöcken mit häufig eingewachsener basaltischer Hornblende, zuweilen auch mit Hyalith, vor. Da, wo er zuerst hervorsteht, nach Herrn Prof. Schübler 2418 P. Fuß über der Meeresfläche und 92 Fuß unter der Spitze des Berges, sprudelt eine nie versiegbare Quelle hervor. Nicht so häufig als am Eisenrüttel kommt der Basalt am Sternenberg vor, der später als Basalthügel von dem jetzigen Herrn Oberfinanzrath Nördlinger erkannt und in den Denkwürdigkeiten der Naturforscher Schwabens beschrieben worden ist; man findet ihn in Bruchstücken mit eingewachsenen Olivinkörnern, hauptsächlich in dem oben bezeichneten, kraterartigen Becken, und auch hier ist mit seinem Vorkommen wieder eine nie versiegende Quelle verbunden. Siehe o. S. 20.

Die Basaltarten dieser beyden Berge sind außer ihren verschiedenen Gemengtheilen auch in Farbe und specifischen Gewicht verschieden, der Basalt des Eisenrüttels ist sehr fest und hat eine dunkle oft dem Schwarzen sich nähernde Farbe, sein spec. Gew. beträgt 3,093 – 3,103; Der Basalt des Sternenbergs hat eine weniger dunkle, mehr schwärzlich graue Farbe und ein spec. Gewicht von 2,892 bis 2,969, beides nach den Untersuchungen von Hrn. Prof. Schübler, dessen neuere, höchst merkwürdige Beobachtungen von Basalthügeln auch außerhalb der Oberamtsgränze, wodurch die früher schon von Herrn Trig. Diezel und später von H. Buchhalter Weber und Andern


  1. Röslers Beyträge zur Naturgeschichte, I. Bd. III. H. S. 63 u. f.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen048.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)